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  • klaus
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      als Antwort auf: LZ127 in Sevilla 1930 #1775

      Hallo Alfred,

      Eine weitere interessante Siegernummer fehlt hier ebenfalls noch: 58.Adcc) – „Post nach Rio mit Condor Mischfrankatur“. Ich habe keine Informationen, ob die erforderlichen Condor-Marken in Sevilla oder irgendwo sonst in Spanien erhältlich waren, vermute aber, dass dies nicht der Fall war. Die wenigen mir bekannten Belege sind im Umfeld der Berliner Condor-Agentur entstanden.

      …hat Freiherr von Buddenbrock, den ich hier  als Mitarbeiter der Berliner Condor-Agentur identifiziert habe…

      vielen Dank für den interessanten Beitrag! Viele spanische Belege mit Condor Zusatzfrankatur habe ich in der Tat noch nicht gesehen. Stammen also alle diese Stücke von “Freiherr von Buddenborck”?

      Richtig ist, dass die Luftschiffpost aus Uruguay relativ „billiger“ war als z.B. die deutsche oder spanische, aber man muss bedenken, dass die Gewichtsprogression schon bei 4 Gramm begann: bis 4 Gramm kostete die Luftpostbeförderung 50 Centavos, bis 8 Gramm schon 1 Peso. Dazu kam das normale Porto der Staatspost: 5 Centavos pro 20 Gramm für UPA-Staaten, sonst 8 Centavos für das übrige Ausland.

      Unter diesen Gesichtspunkt gesehen, denke ich folgender Brief aus Uruguay könnte dir auch gefallen. Brief der 2. Gewichtsstufe von Uruguay nach Sevilla, entwertet mit Werbestempel der 1. Fußball Weltmeisterschaft.

      Auch hier haben die Postbeamten in Sevilla nicht mit der Stempel Tinte gespart!

      Gruß Klaus

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      klaus
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        Hallo Alfred,

        Mein Beispiel ist einfacher. Für meine Sammlung „Zeppelinpost der Südamerikafahrt 1930“ suche ich sehr gerne „Besonderheiten“ – am liebsten solche Belege, die noch nicht in den Katalogen beschrieben sind.

        Ja, das geht mir auch so. Leider ist die Sache auch gefährlich. Schließlich gibt es gewisse “Eigenheiten”  aus gutem Grunde nicht so häufig. Richtig gemein wird es, wenn echte Stücke teilweise auch mit echten Marken manipuliert und verfälscht werden!

        Ohne dass ich die Marken abgelöst habe (die Frankatur von 1,80 Pesos würde zu einem 10-Gramm-Brief passen), bin ich überzeugt, dass man einen vermutlich verdorbenen echten Brief, bei dem vielleicht die Sondermarken abgelöst worden waren, mit den billigen 10-Centavos-Marken flächendeckend überklebt hat und irgendwie eine Entwertung angedeutet hat.

        Ja, da stimme ich dir zu. Ein echter Beleg, bei dem die ursprüngliche Frankatur abgelöst wurde, wurde mit Hilfe eines Bogenteiles neu “frankiert” und somit eine Besonderheit erschaffen. Der Bogenteil stammt wohl von einem schweren Geschäftsbrief, die Entwertung wurde schlicht übernommen.

        Der Brief weißt Wasserschäden auf, gut zu erkennen an der Verfärbung des violetten Sonderstempel und Wellen auf der Rückseite. Kein einziger Stempelabschlag der Frankatur ist auf dem Brief selbst zu finden. Das Porto ist zu niedrig, eigentlich sollten 3 Peso für die Zeppelinbeförderung und 5 Cent. für das Briefporto erforderlich sein.

        Um letzte Zweifel zu beseitigen, sieht man sich nochmal die Rückseite genauer an. Hier kann man die Abschläge eines Stahlstempels der ursprünglichen Verwendung erkennen. Spielt man ein wenig mit “Paint” herum und stellt die Vorderseite zum Vergleich spiegelnd dar (quasi durchleuchtend), erkennt man, dass an den gezeigten Positionen keinerlei Abschläge auf der Frankatur zu finden sind.

        So jetzt genug Detektiv gespielt! Solche nachträglichen Verfälschungen sind nur schwer zu erkennen, alle Teile sind ja zumindest echt. Wenn man dann voller Euphorie auf ein Los hereinfällt, dass man schon immer gesucht hat ist das nur menschlich.

        Viele Grüße

        Klaus

        klaus
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          Hallo Dik,


          @hankams

          This is my guess, but I am completely open to any better explanation, including it being a complete fake, in which case I have lost some €€ (I was the only bidder if I remember well) and an illusion, but then it was a nice fantasy as long as it lasted.

          Also eine komplette Fälschung ist dein Beleg sicher nicht. Ich gehe davon aus, dein Brief wurde im Bordpostamt des Luftschiffes am 4.6.30 aufgegeben und zur 2. Landung Sevilla befördert. Auch der Ankunftstempel aus Sevilla vom 5.6.30 passt hier dazu.

          Alfred und ich haben uns vor einiger Zeit mit den verschiedenen Stempeldaten der 2. Landung Sevilla auseinandergesetzt. Der 5.6.30 tritt immer dann auf, wenn Post von Sevilla weitergeleitet wurde. Der seltene Stempel 6.6.30 wurde verwendet wenn die Post im näheren Umkreis Sevillas zugestellt wurde. Der späte Abschlag vom 7.6.30 kommt nur bei Post mit Verbindung zur BKM Agentur vor. Scheinbar verzögerte sich hier die Weiterleitung. Somit ist dein Datum vom 5.6.30 für die Weiterleitung nach Carlsbad passend.

          Eine andere Sache ist natürlich die Havanna Marke. Da Havanna nicht überflogen wurde und somit auch kein Postaustausch stattfinden konnte, ist die Frankatur für den Zeppelin Transfer ohne Bedeutung. Ich denke, die Marke war Blanko schon vorher auf dem Umschlag. Vermutlich als kleines “Gimmick” für die Herkunft aus Kuba. Das nötige Porto wurde später per Sondermarke nachfrankiert und der Brief wurde auch befördert. Vermutlich wurde das Stück per Händler oder Besatzungsmitglied zur Abwicklung zum Bordpostamt mitgegeben. Ein Passagier mit Namen Maciá ist mir nicht bekannt.


          @hankams

          There is a vague fragment of a cancel on both stamps which seems to be neither a Sevilla nor Habana cancel that I am familiar with.

          Schau dir den Abschlag mal genauer an! Da der Ankunftsstempel in Sevilla gern etwas “großzügig” mit Tinte versehen war, ist ein Abklatsch (also spiegelverkehrt) sehr wahrscheinlich! Siehe hier:

          Hoffe meine Ausführungen waren verständlich, gerne würde ich auch weitere Meinungen hören!

          Viele Grüße Klaus

          klaus
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            Hallo Alfred, Hallo Zeppelinfreunde,

            Da die Karte direkt nach Pernambuco adressiert ist, wurde sie am 23.5. zugestellt. Daher hatte der Empfänger reichlich Zeit, sie mit veränderter Adresse und neu (über-) frankiert rechtzeitig vor der Rückkehr ‚Graf Zeppelins‘ aus Rio am 26.5. bei der Condor-Agentur aufzuliefern.

            Vielen Dank für die Korrektur! Da war ich mit mit meiner Beschreibung ein wenig zu schnell!

            Da ist außer dem Ankunftstempel aus Friedrichshafen vom 6.6. vorderseitig noch ein weiterer Stempel: Bremen – Nordwolle-Haus 8.6.30. Dieser Stempel entspricht auch der Adressierung der Karte.  Hier ist zu sehen, dass es sich um einen  gewaltigen Neubau handelt – offenbar mit eigenem Postamt -, der die Firma bald in den Ruin getrieben hat. Ich denke, es war nicht das teure Hobby von Herrn Reuter …

            Auch hier meinen Dank! Natürlich habe ich den “Nordwolle-Haus” Stempel wahrgenommen, habe mir aber über den Hintergrund keine großen Gedanken gemacht. Nun hat meine Karte einen zusätzlichen historischen Aspekt!

            Eine ähnliche Karte kann ich noch zeigen. Hier im Bordpostamt des Luftschiffes zur Etappe Recife-Lakehurst aufgegeben. Anschließend in Lakehurst mit der amerikanischen Sondermarke versehen und zur Enddestination Friedrichshafen befördert. Schön, hier neben den Rhombenstempel Typ I auch den kleinen “Roundtrip” Stempel auf der Karte zu sehen. Ich denke Schönherr hatte hier seine helfende Hand im Spiel und wird wohl auf Kundenwünsche eingegangen sein.

            Gruß Klaus

             

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            klaus
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              Hallo Aviator, Hallo Zeppelinfreunde,

              Eine Bitte hätte ich zu dem Beleg. Hat, oder kennt Jemand noch so einen „umgeleiteten“ Brief? Leider habe ich bisher nur diesen Brief registrieren können, aber da sollte es doch noch Andere geben. Wer hat noch so einen Beleg, oder eine Kopie?

              Danke für den interessanten Beitrag! Eine interessante Möglichkeit doch einen Brief auf den Weg zu bringen. Leider kann ich natürlich nicht mit einem solchen Stück dienen. Aber einige Beispiele von früheren Schweizfahrten kann ich zeigen:

              Fahrt Friedrichshafen-Dübendorf, frankiert mit DR 1RM Marke und entwertet mit dem “Friedrichshafener” Bordpoststempel. Zusätzlich vorgesehen für eine Luftpostbeförderung, daher frankiert mit der schweizer Luftpostmarke. Allerdings nicht angenommen, siehe Stempel “Kein Fluganschluss”.

              Schweizfahrt Friedrichshafen-Bern, hier ähnliche Konstellation. Hier wurde allerdings die Zusatzfrankatur akzeptiert und in Bern entwertet. Viel Sinn wird eine Luftpostbeförderung nicht gemacht haben, aber so ist zumindest eine schöne Mischfrankatur entstanden.

              Gruß Klaus

               

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              klaus
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                Hallo Alfred,

                …Bitte, gebt mir kurz Bescheid, ob das Thema auch heute noch interessant ist – und zeigt ggf. eure Mischfrankaturen! …

                ja ich finde das Thema sehr interessant! Natürlich kann man über  die Sinnhaftigkeit solcher “Konstellationen” immer wieder hart diskutieren. Aber sofern diese auf “plausiblen” Wege aufgeliefert worden sind, finde ich daran nichts Verwerfliches.

                Hier ein Stück meiner Sammlung mit klassischer Doppelauflieferung:

                Beförderung Friedrichshafen-Pernambuco mit deutscher Sondermarke zu 2 RM – Ankunft 26.5.30 in Recife – Anschließend mit brasilianischer Frankatur (inkl. Condor Zusatzfrankatur) versehen und auf den Rückweg, über Lakehurst (siehe Rhombenstempel), nach Friedrichshafen befördert. Enddestination Bremen am 8.6.30. Herr Reuter hatte scheinbar gute Kontakte in Recife, damit die Wiederauflieferung so zügig funktionierte.

                Gruß Klaus

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                klaus
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                  Hallo Alfred, Hallo Eckenerecki, Hallo Zusammen,

                  Richtig: es waren nur 11 Briefe, die über Bahia abgeworfen wurden. Kein Wunder, dass ich hier eine Lücke habe! Immerhin: eine Karte (von 26) von Herrn Krug hat den Weg zu mir gefunden – siehe Anlage…

                  Eine weitere Karte nach Bahia kann ich zeigen. Interessant hier der Rücktransfer der postlagernden Karte mit Ankunft Danzig am 12.6.30.

                  Gruß Klaus

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                  klaus
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                    Hallo Alfred, Hallo Eckenerecki, Hallo Zusammen,

                    Lieber Alfred, ich bin etwas zerknirscht, leider habe ich keinen normalen Beleg von der Etappe bis Pernambuco, ich kann nur mit Belegen mit Anschlussflügen von Berlin dienen…

                    Nun vielleicht kann ich hier etwas aushelfen. Hier also ein “normaler” Danziger Beleg mit Ziel Pernambuco. Auch hier mit doppelten Ankunftsstempel vom 23. bzw. 27. Mai 1930. Alfred hat die Sachlage schon erklärt, also keine doppelte Abgabe.

                    Sicher, besonders spektakulär ist der Beleg nicht, vor allem wenn man sich die “Schwergewichte” weiter oben ansieht, aber dennoch schön anzusehen. Auch weil er eben nicht von den großen Händlern (Davis, Bayer … usw.) aufgeliefert wurde. Eigentlich wollte ich schon Sieger schreiben, allerdings zeigte wohl Sieger damals kein großes Interesse an Zuleitungsstücken anderer Länder. Weiß man hier mehr über den damaligen Sachverhalt?

                    Gruß Klaus

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                      Hallo Zeppelinfreunde,

                      …da habe ich ja offensichtlich in ein spannendes Thema angefasst…

                      allerdings lieber Alfred! Anhand der zahlreichen tollen Belege hier sieht man die Wirkung!

                      Es geht voran hier im Forum!

                      Richtig: aber immerhin .. – nur 20 Karten und 5 Briefe aus Danzig wurden hier abgeworfen. Und zwar mindestens zwei stammen von Mr. Davis.

                      Stimmt, Auflieferung aus Danzig nach Santa Cruz / Teneriffa bzw. Capa Verde / Kapveridische Inseln sind selten. Da gehört natürlich auch der Brief des Herren Bayer hierher, den ich schon an anderer Stelle gezeigt habe. Seine interne Numerierung “D1” läst schon vermuten, dass sich deren Anzahl wohl in Grenzen hält.

                      Eigentlich hatte Dr. Lehmann nicht die Absicht, Zwillinge zu produzieren: während er bei deinem Brief den Leitweg Pernambuco vorgab, sollte meiner eigentlich über Bahia abgeworfen werden. (Schade, dass das nicht geklappt hat …) Wahrscheinlich begegnet uns früher oder später noch ein ähnlicher Brief mit Leitweg Rio de Janeiro.

                      Deine Karte muss man sich schon genau ansehen, um Unterschiede zu entdecken: zunächst hat sie den Vorteil, dass sie mit 3 Gulden portorichtig frankiert ist, während unsere Briefe beide ziemlich willkürlich um 35 Pfennig überfrankiert sind.

                      Zwar hier ohne die Condor Zusatzfrankatur (leider), dafür aber nach Santa Cruz gerichteter Brief des Dr. Lehmann. Und auch hier: Er ist wieder um 35 Pfennig überfrankiert. Ein Zufall ist dies bestimmt nicht. Die 35 Pfennig waren in seinen Augen für einen Zweck vorgesehen. Fragt sich nur wozu?

                      Viele Grüße

                      Klaus

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                      klaus
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                        Hallo Zeppelinfreunde,

                        da ist man ein Weile mal nicht im Forum unterwegs und schon zündet hier die 2. Stufe! Ist schön zu sehen, dass hier nun deutlich mehr los ist! Bitte weitermachen!

                        Übrigens: Vielen Dank für das Einstellen eurer schönen Stücke!

                         

                        Hallo Alfred,

                        auch ich möchte dir eine Abgabe Sevilla nicht vorenthalten. Ich gehe davon aus, das du den Unterschied zu deiner Aufgabe erkennst. Gruss eckenerecki

                        Hallo Eckenerecki,

                        schön die hier zu sehen! Ein tolles Stück! Gratuliere zu dieser Rarität! Der Herr John Davis aus Liverpool hatte wohl eine Vorliebe für seltene Etappen, so kann ich eine Karte dieses Händlers mit Auflieferung Danzig nach Praia bzw. Kapverdischen Inseln zeigen. Bestimmt nicht so selten wie dein schönes Stück, aber immer hin …

                        Auch ohne spanischen Stempel ein schöner Beleg. Da war der Absender also ein Sparfuchs, der am Ende noch ‚draufbezahlt hat. Was für ein Elend für den Mann!

                        aviator

                        Erlaubt mir hier kurz einen Sprung weg von den Danziger Zuleitungen. Sieht man sich meinen Brief des gleichen Belegerstellers an, so liegt hier eher eine andere Motivation zu Grunde. Es ging wohl weniger darum Porto zu sparen, vielmehr wollte man eine schöne Mehrländer Frankatur kreieren. Leider hat es auch bei meinem Beispiel nicht geklappt! Schade!

                        Gruß

                        Klaus

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                        klaus
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                          Hallo,

                          danke für den interessanten Beitrag!

                          Passend zum Thema kann ich auch eine frühe Ansichtskarte des 1. Aufstieges der LZ 1 zeigen. Diese wurde relativ zeitnah am 9.7.1900 per K.W. Schiffspost nach Freiburg verschickt.

                          Allerdings brauche ich ein wenig Hilfe von euch. Ich kann leider den Text nicht entziffern. Kann mir jemand unter die Arme greifen? Bis auf “Gruß August 9.7.1900 Friedrichshafen” kann ich leider nicht mehr erkennen…

                          Vielen Dank

                          Gruß Klaus

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                          You must be logged in to view attached files.
                          klaus
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                            als Antwort auf: LZ127 in Sevilla 1930 #1373

                            Hallo Alfred und Dik,

                            Einen dritten Beleg möchte ich zeigen, dessen Variante erstmals im aktuellen Michel-Katalog beschrieben wurde. Bis dahin kannten die Kataloge lediglich spanische Heimfahrt-Belege mit oder ohne den Rhombenstempel „Mit Graf Zeppelin befördert“.

                            Jetzt ist unter der Michelnr. 68 A)e auch „Post mit deutschem SAF-Bestätigungsstempel“ katalogisiert.


                            @klaus
                            und ich haben festgestellt, dass unsere Belege mit diesem Stempel von Absendern aus USA stammen – mit und ohne von-Meister-Beteiligung – und  „c/o Postmaster Friedrichshafen Germany“ adressiert sind. Daraus folgern wir, dass der SAF-Sonderstempel nach der Fahrt an das Postamt Friedrichshafen abgegeben wurde, wo er am Abend der Ankunft noch verwendet wurde – den Amerikanern wollte man wohl keinen deutschsprachigen Stempel zumuten.

                            Ein wirklich toller Beleg! Meinen Glückwunsch zu dieser interessanten Variante!

                            Danke für dein Lob, allerdings habe ich mein Basiswissen deinen tollen Zeppelinbeiträgen zu verdanken. Später habe ich nur etwas recherchiert und mich an meinen Stücken sowie Abbildungen in Auktionskatalogen orientiert. Dank Internet hat man dazu sehr gute Vergleichsmöglichkeiten (auch wenn man die sehr interessante Rückseite oft nicht sieht).

                            I think I have a way to make an estimate of the Spanish stamps used, related to your question about the Vaquer high values being short at one stage, and replaced by the Aereo overprints of 1920. In order to make a reasonable estimate, however, I need to know the distribution of the around 31.000 Meister pieces over Friedrichshafen, Sevilla and Rio, since the Meister ones to Lakehurst cost 20 and 10 pesetas instead of 16 and 8 when posted in Spain itself. What I seem to have read is that 9.698 pieces (6.494 letters+3.204 cards) went on board in Sevilla, and among them quite a few from Meister I guess. Part of these must have been without stamps, and got Spanish ones there, I assume at the post office. Schier has made copies of around 235 of these, on which I have based some calculations, but there must have been (many?) more. Do we know:

                            – the distribution of the 31.000 (?) Meister pieces over Friedrichshafen, Sevilla and Rio?

                            – an estimate of the Meister mail with and without stamps?

                            Jetzt sind wir schon stark in der Materie unterwegs! Gefällt mir gut und dazu ist ein Forum ja da! Arthur Knoth nennt seine höchste bekannte v. Meister Nummer 30851. Alfred hat mit seiner Karte auf 30872 erhöht und Dik ist die Nummer 30894 bekannt. Ich denke das Ende wird in der Tat bei etwa 31000 liegen. Scheinbar hat die von Meister Agentur bei folgenden Fahrten wieder bei 40000 begonnen. Ich habe jedenfalls noch nie ein Stück zwischen 31000 und 40000 gesehen. Mein erster “von Meister” Beleg nach der Südamerikafahrt, ist vom 16.7.30 zur Nordlandfahrt und trägt die Nummer 40184. Ähnlich dürfte es auch zur Polarfahrt gewesen sein. Dort findet man Nummern ab 50000. Laut Knoth ist dann bei etwa 54830 Schluss mit der Paginiernummer.

                            Natürlich findet man die “von Meister” Paginiernummer auch auf Belegen anderer Länder. So ist auch eine beträchtliche Menge Deutscher Post zu Südamerikafahrt mit dieser Nummer versehen. Eine Mengenangabe von spanischer Post aus den Meister Nummern abzuleiten wird wohl schwierig werden, da die Agentur, wie von Alfred beschrieben, nach einliefernden Kunden geordnet hat.

                            Passend zur Frankaturfrage kann ich folgende Belege zeigen. Beide stammen aus dem Hause “von Meister”, wie man am erhöhten Porto von 20 Ptas. gut erkennen kann. Sicherlich verbirgt sich unter der Massenfrankatur meines Briefes die Paginiernummer. Auf dem zweitem Beleg ist gerade noch die “1” davon zu erkennen. Also wird wohl, zumindest der Großteil, der Post unfrakiert nach Sevilla gesendet worden sein, erst dort wurde die Post frankiert. Ich denke auch, gegen Ende wurden die 4 und 10 Ptas. Marken knapp und man versuchte mit Massenfrankaturen der 0,50 und 1 Ptas. Marken entgegenzuwirken.

                            Viele Grüße

                            Klaus

                             

                             

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                            klaus
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                              Hallo,

                              danke für die Information! Passend zum Thema hier ein Bedarfsbeleg aus dem Hause Colsman aus Werdohl:

                              Gruß

                              Klaus

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                              klaus
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                                als Antwort auf: LZ127 in Sevilla 1930 #1264

                                Hallo Alfred,

                                Erstens: völlig richtig, dass laut Eckener (auch laut Lehmann, auch laut Breithaupt) die Entscheidung, nicht nach Havanna zu fahren, erst nach dem Aufstieg in Recife, also frühestens am 29. Mai getroffen wurde.

                                Zweitens: eine Flugverbindung mit Postbeförderung (!) zwischen Havanna und Sevilla gab es im Mai 1930 garantiert nicht.

                                Drittens: die mehr als 7.000 Kilometer lange Strecke per Dampfer in 6 Tagen zurückzulegen, wäre bestimmt Blaues-Band-verdächtig gewesen. Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, zumal – wie du richtig sagst – ein Dampfer schon auf die Briefe aus der Kanalzone gewartet haben müsste …..

                                Jetzt hoffe ich nur (im Sinne der „Werthaltigkeit“ meines Briefs), dass sich irgendjemand vor dir, lieber Dik, schon einmal Gedanken zu diesem Sachverhalt gemacht hat und eine Erklärung gefunden hat, die den Text im Michelkatalog („68 A d – Kanalzone (via Havanna per Schiff nach Sevilla“) verifiziert.

                                Da ich die verschiedenen Stempeldaten und die Luftschiffbeförderung auf der letzten Etappe für richtig und nicht manipuliert erachte, gibt es für mich nur die von dir angedeutete Erklärung: der Ausfall des geplanten, aber nirgends eindeutig festgelegten Umwegs nach Havanna war schon länger beschlossen worden, ohne dass man die Passagiere darüber informierte. Bekanntlich hatte das Luftschiff in Recife schon mindestens zwei Tage Verspätung gegenüber dem Zeitplan. Auch wissen wir von Dieter Leder (-> „Zeppelin Post Journal“ Vol.8, No.3 Hebst 2014 Seite 22), dass Eckener gerne das Wetter als Ausrede gebrauchte, wenn er organisatorische Schwierigkeiten hatte: auf der Etappe von Rio nach Recife (Fahrt 65) mussten die von Rio aus gebuchten Passagiere per Flugzeug nach Recife gebracht werden, weil angeblich die Landung in Rio aus Wettergründen fraglich war; in Wirklichkeit war das Luftschiff für diese Etappe überbucht und er hatte keinen Platz für sie.

                                sachte, sachte mit den jungen Pferden…

                                Ich gebe es zu, ich neige auch immer schnell zu negativen Ansichten, wenn ich mir gewisse Sachverhalte nicht erklären kann. Aber ich denke mit den nötigen Hintergrundinformationen sieht man die Dinge gleich entspannter.

                                Stimmt, die Entscheidung Havanna nicht nach Havanna zu fahren kam spät. Ob jetzt der Grund am Wetter, die Überbuchung der Passagierkabinen oder dem tropischen Regen lag, dessen Gewicht es bei der Abfahrt von Recife notwendig machte Treibstoff liegen zu lassen, spielt eigentlich keine große Rolle.

                                Viel wichtiger ist hier die Vorbereitung im Postamt von Havanna! Bei der ersten Ankündigung des Besuches der Graf Zeppelin in Kuba ging man nämlich von einem Postabwurf aus.  Eine mögliche Landung des Luftschiffes wurde er später in Erwägung gezogen, und auch nur bei gutem Verlauf und geeigneten Wetter.

                                Somit war man in Havanna nur für die Weiterleitung der eingehenden Zeppelinpost vom Luftschiff vorbereitet, nicht aber für die Auflieferung irgendwelcher Post zum Luftschiff. Es gab schlicht keine Vereinbarung zur Annahme von Zeppelinpost.

                                Somit brauchte man nicht auf das Luftschiff zu warten, die Post wurde umgehend weitergeleitet. Hier natürlich per Dampfer, eine Luftpostverbindung war in der Tat  noch nicht installiert. Somit hatte man genug Zeit die Post von Havanna (16.Mai) bis nach Sevilla (4 Juni) zu befördern.

                                Bevor du mich hier auf ein Bier (oder besser Gin Tonic) <Smiley>  einlädst, muss ich gestehen die „Meriten“ gehen korrekterweise an Dieter Leder. So schreibt er im Zeppelin Journal Winter 2015 über die Nicaragua Zeppelinpost von  1930. Natürlich deckt sich hier der beschriebene Sachverhalt mit den anderen Zuleitungen aus Mittelamerika, hier Canalzone.

                                Im Gegensatz zur Post aus Nicaragua die über Havanna aufgeliefert werden sollte, genossen die Stücke aus der Canalzone den Luxus einer Zeppelinbeförderung. Immerhin trafen diese rechtzeitig zur Beförderung auf der letzten Etappe der Südamerikafahrt von Sevilla nach Friedrichshafen ein.

                                Interessant auch einige Daten zu den Poststücken aus Nicaragua: Flugpostbeförderung von Nicaragua nach Kuba innerhalb eines Tages, sowie Ankunft in Deutschland der über Schiffspost beförderten Belege beispielsweise in Braunschweig (da Behrens Neuheiten Dienst) am 1.6.1930.

                                Also lieber Alfred, Alles Gut!

                                Viele Grüße

                                Klaus

                                P.S. Ich wollte eigentlich einen neuen Thread in der SAF 1930 Rubrik erstellen, mir war es aber leider nicht möchglich diesen anzulegen. Schade…

                                klaus
                                Teilnehmer
                                  Beitragsanzahl: 165
                                  als Antwort auf: LZ127 in Sevilla 1930 #1252

                                  Hallo Zusammen,

                                  ja in diesem Thread ist wirklich was los. Auch wenn die Themen hier stark durcheinander gewürfelt werden, macht es Spaß hier mit zu machen!

                                  Einige Fragen blieben unbeantwortet, was an der rasanten Geschwindigkeit im Thread kein Wunder ist:

                                  The sender is in both cases Siemens Reiniger Veifs, the Sevilla branch. I wonder whether this is the well-known Siemens kitchen utensils company. The first letter is directed to the Hapag representative in Pernambuco, and neatly opened. The second one to one of the owners of the then famous Swiss watch company Gruen in Chicago. This one is not opened at all. I guess these were never returned to Sevilla, but then the assumption would be that Siemens operated as some kind of in-between, preparing these for collectors. Is this a well-known Zeppelin connection?

                                  Wieder eine gute Frage. Auch ich habe solche “Siemens” Stücke in meiner Sammlung und Aufgrund der beteiligten Händler (Klipstein, Borstelmann) gehe ich davon aus, dass es sich hier ebenfalls um eine Anlaufstelle für Zeppelinpost ähnlich der BKM Argentur (Baquera, Kusche & Martin) aus Sevilla handelt.

                                  Bei meiner Karte ebenfalls mit dabei der ovale “Mit Luftschiff Graf Zeppelin befördert” Stempel. Dieser wurde auf Verlangen der Sammler und Händler nachträglich abgeschlagen, da ansonsten ein Indiz für die Zeppelinbeförderung fehlen würde.

                                  Hier ein Beispiel ohne ovalen Stempel zur letzten Etappe der Südamerikafahrt. Ohne den privaten “Südamerikafahrt” Stempel würde nur der Ankunftstempel aus Friedrichshafen auf eine Zeppelin-Beförderung hinweisen:

                                  Siehe auch Alfred´s Hinweis, der auch zu deinem Brief passt:

                                  Bei der Südamerikafahrt 1930 war er nach meinen Informationen (?) nicht an Bord; die aus Sevilla ankommende für die letzte Etappe aufgelieferte Post wurde zum Teil nachträglich mit diesem Stempel versehen (laut Sieger-Katalog 22. Auflage).

                                   

                                  Oval ‚Mit … befördert‘: I think the card in Anhänge Afb 28a has gone off board in Sevilla, and the letter Afb 30a in Friedrichshafen. Those are the only ones that I have with that cachet.

                                   

                                  Deine Karte wurde in Friedrichshafen aufgeliefert und anschließend zur Zeppelinbeförderung nach Sevilla übergeben. Der ovale Stempel wurde vermutlich schon in Friedrichshafen abgeschlagen.

                                  Gruß

                                  Klaus

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