Willkommen Foren Allgemeines Ereigniskarten – Bildkarten – Ansichtskarten Ein Bild – viele Möglichkeiten

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        Anbei möchte ich einmal einen anderen, quasi bildhafteren Aspekt, der Beschäftigung mit der Zeppelin-Thematik vorstellen. Es handelt sich um eine an sich genommen einfache Ansichtskarte.
        Das Motiv stammt aus dem Atelier von Hermann Brandseph, Stuttgart. Der Druck erfolgte durch die “Deutsche Photogravor AG, Siegburg”. Zu H. Brandseph berichtet uns sogar die Wikipedia ganz ordentlich:

        Hermann Brandseph (* 10. September 1857 in Stuttgart; † 9. Mai 1907) war ein deutscher Porträtist sowie Landschafts- und Architekturfotograf. Er war der Sohn des Fotografen Friedrich Brandseph. […]
        LINK: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Brandseph

        Das Motiv der hier gezeigten Ansichtskarten entstand, je nach Quelle, unmittelbar vor bzw. nach dem Unglück von Echterdingen am Morgen des 5. August 1908. Die frühesten mir bekannten Karten sind jedenfalls mit Stempeldatum “7. AUG 08” was die überlieferte Datierung zumindest möglich erscheinen lässt.

        Zeitlich ist es eigentlich egal, ob das Vorlagenfoto nun vor oder nach dem Echterdinger Unglück aufgenommen wurde. Entscheidender ist der Verlauf der weiteren Verbreitung des Bildes. Die Aufnahme von Brandseph wurde zu DEM ikonischen Portraitfoto des Grafen Zeppelin. Von nun an trat das Bild, teilweise in geringfügig abgeänderter (retuschierter) Form. seinen Siegeszug an. Wir finden es als Sammelmarke, auf anderen Ansichtskarten, Kabinettfotos, Tassen, Medaillen, Lampions und so ziemlich allem was vermarktbar erschien…

        Ich möchte mich hier aber bewusst auf die Vorstellung einiger Ansichtskarten beschränken. Man darf es getrost als eine Anregung zu einem AK-Exponat verstehen. Das hält sich im Gegensatz zu den klassischen philatelistischen Exponaten vom Kostenaufwand sogar noch in einem gut finanzierbaren Rahmen.

        Die Karten im Einzelnen:

        1. Reihe
        (Abb. 1 + 2) Autografische Postkarte mit eigenhändiger Namenssignatur auf der Bildseite, versand als EINSCHREIBEN. Der Graf bedankt sich am 3. September 1908 für einen Beitrag zur Zeppelin-Spende bei den bediensteten des Cölner (Kölner) Telegraphenamtes.
        (Abb. 3) Huldigungskarte an Graf Zeppelin vom 30. August 1909. Abgeschlagen ist der Eingangsstempel mit Datum vom 31. AUG. 1909.

        2. Reihe
        (Abb. 1 + 2) Verwendung als Lotterielos eines Kostünballs der Pension Ströver, Hannover, im Januar 1912.

        3. Reihe
        (Abb. 1) Karte mit anschriftenseitigem Werbezudruck des Ateliers “H. Brandseph, Stuttgart”

        4. Reihe
        (Abb. 1 + 2) Karten mit anschriftenseitigem Werbezudruck der Firma “Bernhard & Schenk, Chem. Industrie, Siegburg”

        5. Reihe
        (Abb. 1) Anschriftenseitiger Werbezudruck der Buchhandlung “Benno Goeritz, Braunschweig”
        (Abb. 2) Anschriftenseitiger Werbezudruck für “Westfalia” Kunstdünger-Streumaschinen. Es gibt auch wunderbare Reklamekarten für Westfalia Mich-Separatoren…

        • Dieses Thema wurde geändert vor 3 Jahren, 9 Monaten von westfale.
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      • westfale
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          Für die Ansichtskartensammler unter den Zeppelinfreunden nun noch einmal das ikonische Brandseph-Foto des Grafen- Nun aber auf einer relativ häufig anzutreffenden Zeppelin-Huldigungskarte.

          Die Karte selbst stammt von Franz Skarbina (* 24. Februar 1849 in Berlin; † 18. Mai 1910 ebenda), einem Maler, Zeichner, Radierer und Illustrator des deutschen Impressionismus.
          Mehr dazu in der Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Skarbina

          Die Karte ist mit “F. Skarbina, 1908” signiert und datiert und auch als Skarbina-Kinderkarte bekannt. Sie ist mit Sicherheit nicht als spezielle Zeppelin-Huldigungskarte entworfen. Eine Variante ohne den an den Grafen gerichteten Text belegt das (Reihe 1, Abb. 4). Wie, wann und unter welchen genauen Umständen nun die Spendenvignette der Stuttgarter “Motorluftschiff-Studiengesellschaft” und die Skarbina-Kinderkarte zusammenfanden ist mir bis heute unklar.

          Die Vignette entstand als Spendenvignette kurz nach dem Unglück von Echterdingen am Morgen des 5. August 1908 im Rahmen eines Beitrages zur Zeppelinspende von 1908. Verausgabt wurde sie bereits ab Anfang September 1908. Auf der Skarbina-Karte hingegen ist sie mir erst ab Mitte Dezember 1908 bekannt.

          Anbei nun einige interessante und sammelwürdige Varianten:

          Reihe 1
          (Abb. 1 + 2) Bild- und Anschriftenseite einer am 28.12.1908 an Graf Zeppelin aufgegebenen Karte. Anschriftenseitig mit dem Eingangsstempel vom 29. DEZ. 1908.
          (Abb. 2 + 3) Verschiedene Bildseiten im Vergleich. Der Textzudruck mit der dem Grafen Zeppelin gewidmeten Huldigung ist vermutlich erst später zu den bereits vorhandenen Karten hinzugekommen.

          Reihe 2
          (Abb. 1) Eine mit 10 Pfg. Nachportobelegte Karte, aufgegeben am 27.12.1908. Oftmals wurde auf das Nachporto aber auch großzügig verzichtet…
          (Abb. 2) Anschriftenseitige Variante mit Werbezudruck der Lindener Actien-Brauerei, vormals Brande & Meyer, Hannover-Linden.
          (Abb. 3) Karte ohne Nachporto…

          Reihe 3
          (Abb. 1 + 2) Bild- und Anschriftenseite der Reklamekarte mit Vignette der Motorluftschiff-Studiengesellschaft.

          • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren, 9 Monaten von westfale.
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