Willkommen Foren LZ 127 “Graf Zeppelin” LZ 127 – Allgemeines Mischfrankaturen der Zeppelinpost Antwort auf: Mischfrankaturen der Zeppelinpost

alfred
Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 126

    Hallo zusammen,


    @aviator
    :

    Na und ob das ein spannendes Thema ist!

    Schön, dass ich mit dieser Meinung nicht alleine bin! Aufgrund des Anhangs, der ja offensichtlich nur ein Ausschnitt aus einer gewaltigen Tabelle mit über 10.000 Einträgen ist, habe ich einen starken „Verdacht“, wer sich hinter dem @aviator verbirgt.

    Sollte ich Recht haben, kennen wir uns schon seit langem, begegnen uns immer wieder einmal, sind „im wirklichen Leben“ immer noch per „Sie“. Als der Ältere von uns Beiden schlage ich vor, dass wir uns zumindest hier in der virtuellen Welt mit „Du“ ansprechen – es ist in allen mir bekannten Foren so üblich.

    Dass du dich hier im Forum um die Fälschungen kümmerst, finde ich absolut vorbildlich! Nicht viele trauen sich auf dieses dünne Eis. Es sieht ganz so aus, als wäre da schon aktuell Handlungsbedarf bei einer Anfrage …

    Zu deiner Tabelle mit den „alfred“ Kennzeichnungen habe ich eine Anmerkung: ich vermute, dass du unter den „Schweiz SCADTA Rio …“ gelisteten Belegen die zur Weiterbeförderung per Condor-Flugzeug mit Condor-Marken frankierten Poststücke meinst. Ich würde den Text in „Schweiz Condor Rio …“ ändern.


    @Klaus
    :

    Beförderung Friedrichshafen-Pernambuco mit deutscher Sondermarke zu 2 RM – Ankunft 26.5.30 in Recife – Anschließend mit brasilianischer Frankatur (inkl. Condor Zusatzfrankatur) versehen und auf den Rückweg, über Lakehurst (siehe Rhombenstempel), nach Friedrichshafen befördert. Enddestination Bremen am 8.6.30. Herr Reuter hatte scheinbar gute Kontakte in Recife, damit die Wiederauflieferung so zügig funktionierte.

    Wie oft habe ich das schon bei einem deiner Belege kommentiert: ein toller Beleg, nur in der falschen Sammlung ?? Nein, so neidisch bin ich gar nicht – man muss auch „Gönnen können“.

    Ungewöhnlich ist hier die reichlich geklebte Condor-Frankatur – die („falsche“) 5-Milreis-Marke hätte genügt. Dass der brasilianischen Staatspost 80 Reis fehlten, hat wohl niemanden interessiert. Interessant sind die Stempel: einen Ankunftstempel kann man rückseitig nur erahnen. Da die Karte direkt nach Pernambuco adressiert ist, wurde sie am 23.5. zugestellt. Daher hatte der Empfänger reichlich Zeit, sie mit veränderter Adresse und neu (über-) frankiert rechtzeitig vor der Rückkehr ‚Graf Zeppelins‘ aus Rio am 26.5. bei der Condor-Agentur aufzuliefern.

    So hat das auch bei meiner anliegenden Glückwunsch-Karte geklappt.

    Da ist außer dem Ankunftstempel aus Friedrichshafen vom 6.6. vorderseitig noch ein weiterer Stempel: Bremen – Nordwolle-Haus 8.6.30. Dieser Stempel entspricht auch der Adressierung der Karte.  Hier ist zu sehen, dass es sich um einen  gewaltigen Neubau handelt – offenbar mit eigenem Postamt -, der die Firma bald in den Ruin getrieben hat. Ich denke, es war nicht das teure Hobby von Herrn Reuter …

    (Übrigens: den sicher seltenen Stempel könntest du in einer der Stempel-Datenbanken bei StampsX oder den Philaseiten zeigen!)


    @hankams
    :

    I guess they were put there, in Germany, for the last leg Rio to Bahia. Apparently, the sender was not aware of the possibility to have the letter being parachuted directly into Bahia on 24th May.

    Richtig, Dik: mit den in Deutschland bei der Berliner Condor-Agentur erhältlichen Marken dieser Fluglinie konnte die Weiterleitung mit deren Flugbooten innerhalb Brasiliens und in die Nachbarstaaten zu den jeweiligen Zieladressen frankiert werden. Natürlich ist daher dein Brief als Mischfrankatur für diesen Thread qualifiziert. Den „Fehler“, dass der Absender nicht an den Abwurf über Bahia gedacht hat und so die Ankunft seines Briefs unnötig verzögert wurde, hast du richtig erkannt. Einen weiteren Fehler hat er allerdings aufgrund mangelhafter geografischer Kenntnisse gemacht: offenbar verortete er Bahia in einen anderen südamerikanischen Staat: die Luftpost-Beförderung innerhalb Brasiliens kostete „nur“ 2.000 Reis, die nach Uruguay, Argentinien, Bolivien, Chile und Paraguay (?) war mit 5.000 Reis zu frankieren.

    Über „Zwillinge“ haben wir schon gesprochen: in der Anlage siehst du einen Brief, mit dem man im Vergleich mit deinem belegen kann, dass die Entwertung der Condor-Marken in Friedrichshafen in einem eigenen Arbeitsgang relativ willkürlich mit beiden Stempeln – dem vom Friedrichshafener Postamt mit Datum 18.5.30 und dem vordatierten Bordpoststempel vom 19.5.30 – erfolgte.

    (Die Rückseiten unserer Briefe sind sicher weitgehend identisch).

    Viele Grüße, Alfred

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