Im Januar 1912 trat Albert Sammt, durch die Vermittlung seines Bruders Fritz in den Dienst des Luftschiffbau Zeppelin und wurde zunächst Zellenpfleger und Seitensteurer. Junge tatkräftige Leute wurden gebraucht und er machte durch seine Fertigkeiten und seine Auffassungsgabe auf sich aufmerksam. Als gelernter Seiler machte er sich nützlich und schaute den gestandenen Zeppelinern genau auf die Finger.
Seine erste Fahrt war am 7.7.1912 als “Ballast-Ersatz” auf der “Viktoria Luise”. Hier erhielt er Schulungen und war oft mit auf Fahrt. Nach dem Krieg fuhr er auf LZ 120 “Bodensee” und war bei allen 37 Fahrten zwischen Friedrichshafen und Berlin dabei. Wie auf dem Foto zu sehen (Ganz links) gehörte Albert Sammt zur Mannschaft von LZ 126 bei der Fahrt nach Amerika. Dort wurde es an die Amerikaner übergeben und er blieb einige Zeit dort, um die Mannschaften zu schulen.
Mit LZ 127 “Graf Zeppelin” ging es für ihn auf die erste Amerikafahrt 1928, die Weltrundfahrt 1929 und auch zur Polarfahrt 1931 in den hohen Norden. Zahlreiche weitere Fahrten stehen in seinem “Bordbuch”. Meist stand er am Höhensteuer.
Im März 1936 wurde er als 1. Offizier auf dem neuen Luftschiff LZ 129 “Hindenburg” eingesetzt. Mit diesem modernen Luftschiff ging es bis Mai 1937 auf viele schöne Fahrten. Kapitän des LZ 129 war Max Pruss. Auf dem nächsten Bild sind die beiden zu sehen.
Albert Sammt war auch an Bord, als die “Hindenburg” am 7. Mai 1937 bei der Ankunft in Lakehurst in Flammen aufging und viele Menschen ihr Leben verloren. Er überlebte schwer verletzt. Wieder zurück in Deutschland blieb er der Luftschifffahrt treu und wurde dann Kapitän auf dem letzten Zeppelin LZ 130 “Graf Zeppelin II”. Nun gab es keine Passagierfahrten mehr, sondern es waren andere Aufgaben, die das Deutsche Reich erledigt haben wollte.
Nach dem 2. Weltkrieg schied Sammt aus der Deutschen Zeppelin Reederei, wie das Unternehmen seit dem III. Reich hieß, aus. Er begann eine neue Laufbahn bei der Kohle-Union und der Beratung großer Industriebetriebe.
Am 21.06.1982 starb Albert Sammt im hohen Alter von 93 Jahren. Die Informationen und Bilder stammen aus dem Buch “Mein Leben für den Zeppelin”, welches vom Pestalozzi Kinderdorf Wahlwies mit guter Unterstützung aufgelegt wurde. Es erschien noch zu Lebzeiten von ihm und hier konnte ich das Exemplar Nr. 2137 aus meiner Bibliothek benutzen. Das Foto mit seiner eigenhändigen, originalen Unterschrift setze ich zu seinen Ehren als Beitragsbild ein.
Erhard Rothbauer