Die Firma “Hybrid Air Vehicles” aus Großbritannien ist ein visionäres Start-Up und möchte die Ära der Passagierluftschifffahrt wieder beleben. Mit den Maßen 90 Meter Länge und 44 Meter Breite soll das neue Modell “Airlander” ab 2025 die ersten Strecken bedienen. Geplant ist zum Beispiel die Kurzstrecke zwischen Barcelona und Palma de Mallorca.

Die hier abgebildeten Renderings der Firma zeigen die luxuriösen Kabinen mit lounge-artigen Sesseln und Bänken, eine Bar, großflächige Fenster und eigene Schlafkabinen.

Bis zu 100 Passagiere sollen pro Flug befördert werden. Laut dem Unternehmen wird das Luftschiff sehr ruhig fliegen und bis zu 130 km/h schnell sein. Es wird hybrid-elektrisch und spritbetrieben mit deutlich weniger CO2-Ausstoß unterwegs sein als ein Flugzeug.  Trotzdem soll es für diese Kurzstrecken in etwa nur die gleiche Zeit brauchen. Für die Zukunft sind Strecken von Oslo nach Stockholm und von Liverpool nach Belfast vorgesehen. Ab 2025 will das Unternehmen bis zu 12 dieser Luftschiffe pro Jahr bauen. Ab 2030 möchte man diese dann komplett elektrisch betreiben.

Anders als bei den Zeppelinen handelt es sich bei den Airlandern um “Blimps”. Es sind also Ballons in länglicher Form und es wird auf ein Gestell aus Aluminium verzichtet. Durch das eigenartige Aussehen des Hecks werden die Prototypen scherzhaft als “fliegende Hintern” bezeichnet.

Sowohl die britische Regierung als auch die EU haben bisher die Entwicklung mit Zuschüssen unterstützt. Man darf gespannt sein, ob dieses Projekt so umgesetzt wird und erfolgreich an den Start geht. Neben dem Klimaeffekt dürften diese Luftschiffe sicher mit dem besonderen Reiseerlebnis punkten. Wohl deshalb soll das erste Modell an das schwedische Luxusreiseunternehmen “Ocean Sky Cruises” gehen und sogar Reisen über den Nordpol anbieten.

In Deutschland hat das Unternehmen “Cargolifter” mit recht hochtrabenden Plänen eine Bruchlandung hingelegt. Es bleibt deshalb abzuwarten, ob es den Briten gelingt, diese Idee wirklich in der Praxis einzuführen. Aber warum soll einem Graf Zeppelin und einem Elon Musk nicht ein “Airlander” folgen? Es braucht die Visionäre für solche Projekte.

Erhard Rothbauer

(Basis des Artikels sind die aktuellen Veröffentlichungen des Unternehmens und von Jakob Pallinger im Internet. Aus diesen Artikeln stammen auch die verwendeten Bilder.)