Willkommen › Foren › LZ 127 “Graf Zeppelin” › LZ 127 – Fahrten 1932 – 1933 › Chicago Fahrt mit höchster bekannter Unter- und Überfrankatur?
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Hallo,
In meiner Sammlung befinden sich zwei Briefe zur Chicago Fahrt, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Mit sehr hoher Unter- und Überfrankatur für die jeweilige Etappe auf der diese Belege befördert wurden. Kennt, oder hat ein Sammelfreund ähnliche „extreme“ Frankaturen zur Chicago Fahrt, die unbeanstandet befördert wurden?
Beginnen möchte ich mit der “höchsten” mir bekannten Unterfrankatur einer Etappe der Chicago Fahrt, die unbeanstandet befördert wurde.Danke und Grüße,
aviator
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Hallo Aviator, hallo zusammen,
Hier der Brief mit der „höchsten“ mir bekannten Überfrankatur einer Etappe der Chicago Fahrt, die natürlich unbeanstandet befördert wurde.
Meiner Meinung nach ein voreiliger Rückschluss: bedenkenswert ist die Frage nach dem Gewicht des Briefs. Aufgeliefert bei Bordpostamt am 16.10.33 – noch vor der Landung in Recife – also war es ein “Rundfahrtbrief” über drei Etappen, wo pro 5 Gramm 3,75 RM zu frankieren waren.
Eigentlich sollte ich ja hier @klaus nicht vorgreifen, denn er war es schließlich, dem ich meine Kenntnisse der Portostufen der Chicagofahrt verdanke. Aber vielleicht hat er ja schon vergessen, worüber wir im österreichischen Briefmarkenforum vor achteinhalb Jahren in diesem Thread kommuniziert haben …
Viele Grüße, Alfred
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Hallo Alfred,
Vielen Dank für die Einschätzung der Portokosten des abgebildeten Briefes zu meiner Frage!
Leider kam keine Antwort auf meine Frage mit ob etwas Vergleichbares bekannt ist, was der eigentliche Sinn meiner Frage war.
Selbst hatte ich ja keinerlei Angaben über die Höhe des von mir angenommenen Porto gemacht, aber für mich ist es immer von Interesse, wenn ich da etwas erklärte bekomme. Also Danke!
Was Porto anbetrifft bin ich ja selbst(kritisch) wirklich keine „Leuchte“ und kann ein gewisses Desinteresse auch nicht leugnen. Ausnahmen bestätigen da bei mir wirklich die Regel und die Briefe der Chicago Fahrt mit Bordstempeln vom 14. bis 16.10. sind mal so eine Ausnahme.
Wenn ich das richtig interpretiere, soll es also Klaus wieder einmal bestätigen oder richten. Gerne, denn ich kenne nur wenige, die so hilfsbereit sind wie er!
Ich werde aber schon mal anfangen etwas zu dem Beleg und den anderen die mit Bordstempeln vom 14. bis 16.10. auf der Chicago Fahrt entwertet wurden zu sagen.
Das Postaufkommen in Friedrichshafen zur Chicago Fahrt war sehr, sehr hoch. Die konnten alle Auflieferungen ab Friedrichshafen deshalb nicht bis 14.10 mit dem Stempel von Friedrichshafen entwerten und Aufliefern. Unmöglich. Aus diesem Grund wurden „Massen“ an Post bereits mit dem Bordstempel vom Bordpostamt mit dem Datum vom 14. (war LZ127 sogar noch am Boden) bis hin zum 16.10. als LZ127 schon in der Luft war für Friedrichshafen „nachgestempelt“!
Das heißt, dass alle Post mit Bordstempel vom 14. Bis 16.10. (außer Passagier und Besatzungspost) noch zur Auflieferung von Friedrichshafen gehört und (wichtig!) postalisch vom Porto her auch so behandelt wurde! Also auch Briefe der Rundfahrt mit 4 RM, genau wie alles Andere was in Friedrichshafen Aufgeliefert wurde und dort noch abgestempelt werden konnte. Im Michel zu finden unter 347)c, der Rest Besatzung und Passagiere da zu finden unter 347)d. Für Auflieferung mit Bordstempel vom 14. Bis 16. 10. der Besatzung und Passagiere 347)d, gilt auch das von Dir angesprochene Porto, aber nur dafür. Deshalb auch die Trennung im Michel!
Nun mal vom Michel weg, hin zur „Praxis“. Könnte mir vorstellen, dass es auch bei „Alfred“ in den Schränken viele alte Auktionskataloge gibt. Einfach mal unter Chicago Fahrt nachschauen. Da gibt es hunderte guter Beispiele für die „Friedrichshafener Auflieferung“ mit Bordstempeln vom 14. Bis 16.10.33, alle zu Friedrichshafener Bedingungen befördert. Da sind Massen in den Katalogen zu sehen!
Ich hänge unten mal die Rückseite von Manfreds Portostufen für mich (Portomuffel) mit an. Die Vorderseite hatte ich ja schon mal bei der SAF 1930 mit abgebildet. Dabei ist auch das handschriftliche zum Thema Porto und (Bundes)Post von Manfred von Interesse.
Vielleicht konnte der Portomuffel dem Portospezi Alfred ausnahmsweise mal beim Porto helfen.
Viele Grüße,
aviator
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Hallo Aviator,
leider kann ich deine Frage nach den extremsten Frankaturen bei der Chicagofahrt nicht beantworten – einesteils mangels Belegen in der Sammlung und auch mangels aufbewahrter Kataloge: da ich nicht die Absicht habe, meine Sammelgebiete auszuweiten, behalte ich nur die wenigsten. Für die SAF 1930 kann ich – hier etwas “off topic” – eine 5-Cent-Frankatur für die Heimfahrt zeigen …
Als du die “höchste dir bekannte Überfrankatur” zeigtest, fielen mir die Porto-Informationen im “Briefmarken-Forum” mit @klaus (-> @Polarfahrtsucher) wieder ein. Daher mein Hinweis auf die Gewichtsprogressionen.
Das Thema “Friedrichshafener Bordpost”, das es schon seit der Mittelmeerfahrt 1929 gibt, gehört eigentlich zu den dunkelsten Seiten der Zeppelinpost: wo sonst ist es regulär möglich, dass Stempeldaten vordatiert werden – bei der Chicagofahrt sogar bis zu drei Tagen? Dass es Stempel mit falschem Datum gibt, ist schon klar, aber normalerweise sprechen wir dann von Fälschungen! Und es gibt bekanntlich auch namhafte Auktionshäuser, die nach wie vor Belege z.B. mit “Bordpost 19.5.30” beschreiben ..
Wenn ich das richtig interpretiere, soll es also Klaus wieder einmal bestätigen oder richten. Gerne, denn ich kenne nur wenige, die so hilfsbereit sind wie er!
Da stimme ich dir hundertprozentig zu! Hoffentlich zeigt er hier noch seinen schweren “Korbdeckelbrief” und den schönen “s17-Gramm” Bedarfsbrief nach Argentinien.
Das fehlt übrigens in der Aufstellung von Herrn Lösemann: Post in andere südamerikanische Staaten (nicht nach Brasilien) war mit 1,50 RM pro 5 Gramm für die Luftschiffbeförderung zu frankieren.
Viele Grüße, Alfred
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Hallo Alfred,
Was wäre bei der 5 Cent eigentlich portogerecht gewesen? Ehe ich suchen und rechnen muss, frage ich doch lieber gleich den, der es weis. (Portomuffel eben) Danke im Vorab!
Von “dunklen Zeiten” und “Fälschungen” würde ich da nicht sprechen. Was sollten die machen? Massen an Post (was gut war!) und alle in der kürze der Zeit! Da ist es doch besser den “glühenden” Stempel von FH mit dem Bordstempel zu “entlasten”, als die vielen tausend Sammler zu enttäuschen und deswegen nicht mit zu befördern. Das konnten die einfach nicht machen. Hätte richtig “Aufstand” gegeben wenn die diese Post wegen “Überlastung des stempelnden Beamten” (im wahrsten Sinne des Wortes) zurück geschickt hätten. Also das wäre gar nicht gegangen! Die haben sich meiner Meinung nach da wenigstens noch etwas einfallen lassen! Hauptsache Beförderung mit dem Luftschiff! Stempel “hin, oder her”. Gut so!!
Grüße und danke für die schnelle Antwort!
aviator
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Hallo Aviator,
Was wäre bei der 5 Cent eigentlich portogerecht gewesen? Ehe ich suchen und rechnen muss, frage ich doch lieber gleich den, der es weis. (Portomuffel eben) Danke im Vorab!
Kartenporto für die Heimfahrt Lakehurst -> Europa: US$ 0.65.
Da ist es doch besser den „glühenden“ Stempel von FH mit dem Bordstempel zu „entlasten“, als die vielen tausend Sammler zu enttäuschen und deswegen nicht mit zu befördern
Na ja, die Arbeit musste ja auch mit dem Bordstempel gemacht werden. Irgendwo im Dschungel des Forums habe ich eine Fotografie von der Arbeit im Postamt Friedrichshafen gezeigt: da waren schon einige Mitarbeiter bei der Arbeit.
Auch standen natürlich mehr als ein Stempelgerät des Postamts zur Verfügung – Artur Knoth zeigt hier vier verschiedene Stempel, die wir als Ankunftstempel kennen.
Wenn man wenigstens auf den beiden Bordstempeln durchgängig das Datum 18.5.30 gestempelt hätte – wie man es ja mit dem Postamt-Stempel machte -, dann hätte man zumindest nicht falsche Tatsachen vorgegaukelt. (Das Datum 18.5.30 ist auf dem Bordstempel ausgesprochen selten; ich denke, man hat damit zu stempeln begonnen, bevor es klar war, dass die Fahrt erst am 19.5. beginnen konnte).
Viele Grüße, Alfred
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Danke Alfred!!
Beim Betrachten der Stempel von Artur Knoth ist mir ein FH-Stempel von mir eingefallen, den ich bisher auch noch nicht wieder auf Zeppelinpost gesehen habe. Werde den mal suchen und einstellen. Mal sehen ob einer der Kollegen den zufällig auch auf Zeppelinpost hat. Meist schaut man da ja gar nicht mehr richtig hin!
Grüße,
aviator
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Zur Chicagofahrt Unterfrankatur kann ich noch eine Kleinigkeit beitragen R Bf der Rundfahrt nur mit 42Pf freigemacht, das Porto für einen normalen R Inlandsbrief! Die “Portoersparnis” betrug 3,88RM der normale Rundfahrtbrief als Einschreiben hätte 4,30RM gekostet
Für dich, lieber Alfred noch zur SAF 30 eine Unterfrankatur mit nur 15c für Karte Lakehurst – Friedrichshafen. Vermutlich ist diese Frankatur wegen ähnlicher Markengrösse und Farbe wie bei der 65c Zeppelin durchgerutscht
Gruss eckenerecki
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Hallo Eckenerecki,
hier nur ein Versuch hier deine tollen Stücke besser darstellen zu können!
Zur Chicagofahrt Unterfrankatur kann ich noch eine Kleinigkeit beitragen R Bf der Rundfahrt nur mit 42Pf freigemacht, das Porto für einen normalen R Inlandsbrief! Die „Portoersparnis“ betrug 3,88RM der normale Rundfahrtbrief als Einschreiben hätte 4,30RM gekostet
Gruß Klaus
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Hallo Zeppelinfreunde,
Eigentlich sollte ich ja hier @klaus nicht vorgreifen, denn er war es schließlich, dem ich meine Kenntnisse der Portostufen der Chicagofahrt verdanke. Aber vielleicht hat er ja schon vergessen, worüber wir im österreichischen Briefmarkenforum vor achteinhalb Jahren in diesem Thread kommuniziert haben …
Vielen Dank für den Hinweis! Nein vergessen habe es noch nicht, aber eine kleine Auffrischung schadet bestimmt nicht. Schon erstaunlich… schon acht Jahre! …
Die angesprochenen Belege zeige ich gerne in einem allgemeinen “Chicagofahrt” Thread, sonst wird es hier wieder einmal sehr unübersichtlich.
Meiner Meinung nach ein voreiliger Rückschluss: bedenkenswert ist die Frage nach dem Gewicht des Briefs. Aufgeliefert bei Bordpostamt am 16.10.33 – noch vor der Landung in Recife – also war es ein „Rundfahrtbrief“ über drei Etappen, wo pro 5 Gramm 3,75 RM zu frankieren waren.
Ja daran habe ich in der Tat auch schon gedacht. Wobei es sich beim gezeigten Brief von @avaiator sicherlich um einen philatelistisch beeinflussten, überfrankierten Beleg handelt.
Was für die allgemeinen Briefmarkensammler eine echte Sensation ist, schließlich sind gleich alle verausgabten Chicagofahrt Sondermarken im Viererblock auf einen original Zeppelin-Bordpost-Beleg, inklussive Bordpoststempel, vorhanden, verlangt den postgeschichtlich orientierten Bedarfs Puristen nur ein müdes Lächeln ab. Liegt halt immer im Auge des Betrachters.
Eine Frage ist allerdings wirklich interessant: Gibt es überhaupt “überschwere” Bordpostbelege? Ich kann mich nicht erinnern sowas schon einmal gesehen zu haben. Vermutlich waren Bordpostbelege auf 20 Gramm beschränkt. Gibt es hier Beispiele? Wenn, dann ist es sicherlich die absolute Ausnahme!
Schön hier natürlich die gezeigten, unterfrankierten Belege! Für mich beide ein echter Hingucker und extremst selten! Bei der Zeppelinpost gibt es halt immer wieder Ausnahmen von der Regel!
Viele Grüße Klaus
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Hallo Klaus, hallo zusammen,
Eine Frage ist allerdings wirklich interessant: Gibt es überhaupt „überschwere“ Bordpostbelege? Ich kann mich nicht erinnern sowas schon einmal gesehen zu haben. Vermutlich waren Bordpostbelege auf 20 Gramm beschränkt. Gibt es hier Beispiele? Wenn, dann ist es sicherlich die absolute Ausnahme!
In diesem speziellen Fall handelt es sich ja wohl um „Friedrichshafener Bordpost“, wenn man dem Michelkatalog glauben kann, der Vordatierungen vom 14. bis zum 16.10.33 nennt. Meine Ansicht zu diesen „Gefälligkeiten“, die eigentlich nur unser schönes Sammelgebiet desavouieren, habe ich oben schon bekundet …
Aber grundsätzlich sind deine Zweifel bezüglich gewichtsabhängiger Gebühren bei „echter“ Bordpost natürlich berechtigt.
Es ist zwar einerseits gut möglich, dass in den Bekanntmachungen des RPM auch im Jahr 1933 noch ähnlich wie 1930 verfügt wurde, dass beim Bordpostamt abgegebene Sendungen nach den gleichen Bedingungen zu behandeln seien wie die vor Beginn der Fahrten aufgelieferten, aber andererseits gibt es ja einen wichtigen Unterschied:
Die gewichtsabhängige Staffelung der Beförderungskosten entspricht der mehr oder minder großen Belastung des Luftschiffs – mehr Gewicht verbraucht mehr Energie für den Auftrieb des Schiffs. Das ist aber weder dann gegeben, wenn der Absender eines schweren Bordpostbriefs das Papier schon mit an Bord brachte, noch dann, wenn er es beim Bordpostamt erwarb ….
Aber du hast natürlich Recht, lieber Klaus, es wäre schön, wenn wir ein Beispiel hätten!
Viele Grüß, Alfred
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Vielleicht einmal ein Beleg nicht mit Ueberfrankatur aber portogerechter hoher Frankatur von 22 RM als Freistempler nach Buenos Aires Portozusammensetzung: 14×1,50RM/5gr. Zeppelinzuschlag( Brief 65-70gr)+ Auslandsbriefgebühr 25Pf erste 20gr+ 3x15Pf für jede weitere 20gr. + 30Pf. R-Gebühr =22,00RM
Gruss eckenerecki
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