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Zunächst einmal noch eine interessante Primärquelle zu der besagten Fahrt:
Auch die Überführungsfahrt des LZ VI nach Düsseldorf am 19. September 1909 erfolgte bei schlechtestem Wetter. In der kleinen Kabine im Laufgang waren Oberbürgermeister Marx und mein Schwager Rudolf Berg die einzigen Gäste. Gegen die durch das Schiff fließenden Wasserbäche konnte man sich nur durch Regenmäntel schützen. Starker Gegenwind verlängerte die Fahrtdauer auf 12 Stunden, so das der Benzinvorrat auszugehen drohte. Als wir vor Benrath über dem Rhein stehend nur Schritt um Schritt vorankamen, hielt bereist jeder Gast eine Ölkanne in der Hand, die, wenn das Schiff durch die Regenlast heruntergedrückt würde, als letzte Ballastreserve abgeworfen werden sollte.
Doch kamen wir glücklich an. Der Langnamenvereingab den Gesellen Zeppelins ein Festessen, lauter Jubel empfing uns, als ich den Industriellen die Grüße unseres Meisters überbrachte, mich umgaben rheinische Fröhlichkeit und heimatliche Klänge.
QUELLE Alfred Colsman: Luftschiff voraus! Stuttgart, 1933. S. 104f.
Das Trio Alfred Colsman (1873-1955), sein Schwager Rudolf Berg (1881-1955) und der Düsseldorfer Oberbürgermeister Wilhelm Marx (1851-1924) sind schon ein besonderes Trio… Die haben reichlich Karten vorbereitet bzw. an Bord geschrieben. Vermutlich wohl eher vorbereitet und dann über dem ersten Ort mit gutem Wetter abgeworfen. Zumindest sehen die Karten ja alle sehr gut aus.
Ich kenne mindestens 4 weitere Karten vom Abwurf MEHLEM 19.9.09 6-7N. Drei davon liegen seit 114 Jahren unberührt bei den Nachkommen der damaligen Empfänger, eine „Neuentdeckung“ ist die in Abb. gezeigte an Marie von Marées adressierte Karte. Einige Fragen treibt mich dabei noch um:
1. Warum wohl hat nur Marx normale Postkartenformulare statt Ansichtskarten, die ja viel dekorativer sind, benutzt?
2. Was haben die auf den von AVIATOR gezeigten Karten die handschriftlichen Nummern „49“ (=> Karte an Frau von Ernst) und „3“ (=> Karte an Herrn Tonis Hesse) zu bedeuten? Auf der jüngst aufgetauchten Karte an Frau Marie von Marées ist in gleicher Handschrift (?) die Nummer „78“ vermerkt. Stammen zumindest diese 3 Karten aus einer Sammlung? Dann muss es wohl ein recht aktiver und sehr früher Sammler gewesen Sein.
Bei den 3 anderen mir bekannten Karten gibt es die Nummerierung nicht, bei der Karte von Peter Hagedorn (SW-Abb.) ist das nicht zu erkennen.
Nun noch einmal zurück zu der “Neuentdeckung” an Frau Marie von Marées: Der Zusatz auf der Adresseite entspricht der anderen bekannten von Wilhelm Marx geschriebenen Karte an Tonis Hesse. Der Mitteilungstext der Rückseite lautet:
An Bord des Z 3 grüßt
Dich u. Georg herzlich. Glück auf
zum [?]
Will
Kann jemand den letzten Teil / das letzte Wort in der 3. Zeile entziffern?
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