Willkommen › Foren › Allgemeines › Fälschungen – Zum Schaden von Post, Veranstaltern und Sammlern › Weltrundfahrt Falschstempel Konstanz 4.9.1929 in ZPJ 2011/3/S.22-27 › Antwort auf: Weltrundfahrt Falschstempel Konstanz 4.9.1929 in ZPJ 2011/3/S.22-27
Hallo Aviator, Hallo Eckenerecki,
Bei dem Falschstempel „Konstanz 26.4.30 7-8“ zur Englandfahrt, ist die Sache für mich schnell erkannt und eindeutig. Dieser Stempel wurde nicht abgeschlagen, sondern ist eindeutig mit einem (modernen) Drucker auf gedruckt worden und somit gefälscht. Die einzelnen Bildpunkte sind deutlich zu sehen und das besonders im Vergleich mit dem Stempel von Friedrichshafen.
so eindeutig sehe ich die Dinge nicht. Es ist immer schwierig nur von Abbildungen auf “aufgedruckte” Stempel zu schließen (möglich wäre eine raue Oberfläche der Karte). Sofern hier nicht gute Scans des Originals zur Verfügung stehen bzw. des Originals selbst, gehe ich wie Dieter Leder von “nachträglich angebrachten Ankunftstempel” aus.
Da Leder die Englandfahrt Karte als manipulierten Beleg einordnete, schloss er beim Weltrundfahrt Abwurf Konstanz auf ebenfalls nachträglich angebrachten Stempelabschlag, da es sich offensichtlich um gleichem Ersteller mit gleichen Erscheinungsbild (privaten -per Luftschiff- Gummistempel) und gleichen Adressanten handelt.
Ankunft gestempelt wurde immer! Wenn Ueberreste eines ASt ausgeschlossen werden können dann war der ASt von Konstanz für einen Abwurf fast zwangsläufig, weil ich nicht glaube, dass das PA Friedrichshafen nicht stempelte und dann mit einem neuenASt die Karte manipuliert werden konnte.
Das trifft vermutlich auf 99% der Post zu, allerdings zeigt meine Karte des Newsreel Reporters und Fotographen Robert Hartmann die Ausnahme von der Regel. Eine Karte geschrieben am 15.8.1930, mit Beschreibung “… Haben soeben Berlin überflogen. Sind auf der Reise nach Japan…”.
Eigentlich gehe ich von Abgabe Tokio aus, allerdings wären Abwürfe Danzig, Königsberg, Jakutsk oder gar Jokohama theoretisch möglich.
Wäre meine Karte obwohl Abgabe Tokio (ohne Ankunftstempel) direkt nach Berlin (siehe Adressant) weitergeleitet und dort mit einem Ankunftstempel versehen worden, wäre er wohl leicht als Abgabe Berlin einzuordnen gewesen.
Ähnlich könnte es auch bei der gezeigten Karte nach Konstanz passiert sein. Abgabe Tokio, ohne Abschlag des Ankunftstempels, und weiter zum Bestimmungsort Konstanz, wo der Abschlag erfolgte. Natürlich ist es auch möglich, dass die emsigen Sammler und Händler entsprechende Verbindungen hatten jeweilige Belege mit einen Gefälligkeitsstempel versehen zu lassen.
Natürlich bin ich kein Experte, halte aber diese Varianten für möglich. Ich denke die Ankunftstempel Konstanz sind echt, wurden allerdings nicht nach einem Abwurf abgeschlagen.
Viele Grüße
Klaus