alfred
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    Hallo Dik,

    Seeing the bidding go, and being in an over-optimistic mood thanks to my recent win of the Bahia item, I got carried away and threw in a maximum bid, assuming that it would not be enough anyway … but it did.

    Ja, das kenne ich! Beim Online-Bieten braucht man eine ruhige Hand, der Zeigefinger darf nicht zittern!

    I am very sorry … In the old days when we would have been in the same physical auction room we probably would have avoided bidding against each other. 

    Das soll es ab und zu schon geben, dass man sich unter Freunden vor der Auktion abspricht. Aber ein schlechtes Gewissen wegen mir musst du nicht haben: ich war nicht „zweiter Sieger“ (-> runner up) …

    In order to make up for this brutal act …

    Ich schicke dir eine e-Mail

    Was deine düstere Prognose zur Zukunft der Philatelie anbetrifft, bin ich nicht ganz so pessimistisch: vielleicht wird es irgendwann keine mehr oder weniger bunte Bildchen mehr geben, die man auf Briefe und Postkarten klebt; auch heute gibt es wahrscheinlich schon mehr „Postgeschichtler“ – Sammler von beförderten Belegen – als reine Briefmarkensammler, aber weiterleben wird unser spannendes Hobby ganz sicher.

    Hallo zusammen,

    zur spanischen Post, die für die Rückfahrt ‚Graf Zeppelins‘ am 5. Juni von Sevilla nach Friedrichshafen aufgeliefert wurde, gibt es noch Informationen:

    zunächst die Portosätze: 1,80 Ptas. waren für Postkarten, 3,60 Ptas. für maximal 20 Gramm schwere Briefe zu frankieren. Relativ häufig findet man Poststücke, die nicht korrekt frankiert sind. Es gibt anstandslos beförderte unterfrankierte Belege, wesentlich häufiger aber überfrankierte. Zwei Beispiele möchte ich zeigen:

    Der erste mit 4 Ptas. frankierte Brief ist etwas rätselhaft: er zeigt eigentlich alle Echtheitsmerkmale – einen Entwertungsstempel aus Sevilla vom 5.6.30, rückseitig den „richtigen“ Ankunftstempel aus Friedrichshafen vom 6.6.30 19-20 Uhr, den im dortigen Postamt wunschgemäß zugefügten Rhombenstempel ….

    Wenn da nicht der Einschreiben-Stempel aus Barcelona (!) wäre … Ich habe den Brief vor einigen Jahren Dieter Leder gezeigt: er rät, ihn nicht wegzuwerfen, weiß aber auch nicht so recht  …

    Eine andere Überfrankatur ist besser zu erklären: der bei von Meister in New York bearbeitete Brief sollte auf Wunsch des Absenders die erste Etappe der SAF 1930 bis zum geplanten Abwurf über Teneriffa befördert werden. Aber ganz sicher kam er bei von Meister erst nach dem vorgegebenen Termin (dem 28. April) an – an der hohen Paginiernummer 30630 ist erkennbar, dass er als einer der letzten dort bearbeitet wurde. Kluger Weise bewahrte man bei dem in Sevilla tätigen Agenten der Zeppelingesellschaft, der Firma Baquera, Kusche & Martin, S.A. (an den von Meister sein Postpaket adressierte), den Brief bis zur Rückkehr des Luftschiffs auf. Die handschriftliche „Korrektur“ des Leitwegs  stammt sicher von der Empfängerin oder einem späteren amerikanischen Sammler.

    Einen dritten Beleg möchte ich zeigen, dessen Variante erstmals im aktuellen Michel-Katalog beschrieben wurde. Bis dahin kannten die Kataloge lediglich spanische Heimfahrt-Belege mit oder ohne den Rhombenstempel „Mit Graf Zeppelin befördert“.

    Jetzt ist unter der Michelnr. 68 A)e auch „Post mit deutschem SAF-Bestätigungsstempel“ katalogisiert.


    @klaus
    und ich haben festgestellt, dass unsere Belege mit diesem Stempel von Absendern aus USA stammen – mit und ohne von-Meister-Beteiligung – und  „c/o Postmaster Friedrichshafen Germany“ adressiert sind. Daraus folgern wir, dass der SAF-Sonderstempel nach der Fahrt an das Postamt Friedrichshafen abgegeben wurde, wo er am Abend der Ankunft noch verwendet wurde – den Amerikanern wollte man wohl keinen deutschsprachigen Stempel zumuten.

    Viele Grüße, Alfred

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