alfred
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    Hallo zusammen,

    O.k., jetzt gebe ich es auf, diesen Thread mit Hilfe der Administratoren zerlegen und neu platzieren zu lassen, zumal ich keine Ahnung habe, ob jemand außer uns dreien hier mitliest ..

    Der „richtige“ Titel könnte jetzt lauten: „Zeppelin ‚Sevilla-Post‘ im Frühjahr 1930“. Dann stimmt auch das gewählte Unterforum „LZ127 – Fahrten 1929-1931“.

    Hello Dik:

    … from Canal Zone 15th May to La Habana 16th May. Then to Sevilla where it arrived on 4th June, in time to board the LZ127 on 5th June, and to arrive in Friedrichshafen on 6th June. As far as I understand it, it must have been waiting in Habana until 29th May, when it became clear that the wind did not allow the LZ127 to land there. At least that is what I understand from Eckener’s story. Then, only airmail could get it to Spain within the six days left, I guess. Or there must have been a ship leaving for Spain precisely then. Alternatively, it could have been decided earlier on that they would not wait for the Zeppelin anyway.

    Erstens: völlig richtig, dass laut Eckener (auch laut Lehmann, auch laut Breithaupt) die Entscheidung, nicht nach Havanna zu fahren, erst nach dem Aufstieg in Recife, also frühestens am 29. Mai getroffen wurde.

    Zweitens: eine Flugverbindung mit Postbeförderung (!) zwischen Havanna und Sevilla gab es im Mai 1930 garantiert nicht.

    Drittens: die mehr als 7.000 Kilometer lange Strecke per Dampfer in 6 Tagen zurückzulegen, wäre bestimmt Blaues-Band-verdächtig gewesen. Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, zumal – wie du richtig sagst – ein Dampfer schon auf die Briefe aus der Kanalzone gewartet haben müsste …..

    Jetzt hoffe ich nur (im Sinne der „Werthaltigkeit“ meines Briefs), dass sich irgendjemand vor dir, lieber Dik, schon einmal Gedanken zu diesem Sachverhalt gemacht hat und eine Erklärung gefunden hat, die den Text im Michelkatalog („68 A d – Kanalzone (via Havanna per Schiff nach Sevilla“) verifiziert.

    Da ich die verschiedenen Stempeldaten und die Luftschiffbeförderung auf der letzten Etappe für richtig und nicht manipuliert erachte, gibt es für mich nur die von dir angedeutete Erklärung: der Ausfall des geplanten, aber nirgends eindeutig festgelegten  Umwegs nach Havanna war schon länger beschlossen worden, ohne dass man die Passagiere darüber informierte. Bekanntlich hatte das Luftschiff in Recife schon mindestens zwei Tage Verspätung gegenüber dem Zeitplan. Auch wissen wir von Dieter Leder (-> „Zeppelin Post Journal“ Vol.8, No.3 Hebst 2014 Seite 22), dass Eckener gerne das Wetter als Ausrede gebrauchte, wenn er organisatorische Schwierigkeiten hatte: auf der Etappe von Rio nach Recife (Fahrt 65) mussten die von Rio aus gebuchten Passagiere per Flugzeug nach Recife gebracht werden, weil angeblich die Landung in Rio aus Wettergründen fraglich war; in Wirklichkeit war das Luftschiff für diese Etappe überbucht und er hatte keinen Platz für sie.

    So lange mir niemand die Daten des schnellen Dampfers nennt, der die Post schnell genug nach Sevilla brachte, halte ich es für mehr als wahrscheinlich, dass Eckener auch hier gelogen hat. Danke, lieber Dik, für deinen Hinweis!

    I seem to understand that the oval ‘Mit Luftschiff…’ was applied afterwards. I guess this was put on board and on only a few pieces, for some reason or other, or just at random? I have it on a card that ended in Friedrichshafen, like your Panama letter

    Richtig: der ovale Bestätigungsstempel, der übrigens erstmals bei der Spanienfahrt benutzt wurde und von da an regelmäßig bei fast allen kleineren Fahrten bis Ende 1931, wurde nachträglich abgeschlagen. Bei der Südamerikafahrt 1930 war er nach meinen Informationen (?) nicht an Bord; die aus Sevilla ankommende für die letzte Etappe aufgelieferte Post wurde zum Teil nachträglich mit diesem Stempel versehen (laut Sieger-Katalog 22. Auflage).

    …  and also on one that went off in Sevilla.

    Das ist interessant: das würde ich gerne sehen!

    I did see that your great 13 – 15 May airmail series card was sent by an American Briefmarkenhändler. Would you think that Correos did send new issues to stamp dealers weeks before they were actually at the post office tellers? Then, of course, it could have been prestamped before it was sent to Meister.

    Nein, du hast meinen Hinweis auf die Marken falsch verstanden: es handelt sich nicht um den Satz Edifil Nr. 483-488 sondern um den Satz aus 1929 – Edifil Nr. 448-453. (Für deutsche „Zaungäste“: MiNr. 422-427 und nicht 457-462). Da hatte der Händler Zeit genug, seine(n) Brief(e) zu frankieren und unter Umschlag an von Meister zu schicken. Entwertet wurden die Marken dann im Postamt von Sevilla – da ging es dem Beamten so wie dir …

    Viele Grüße, Alfred

    PS: zu den Frankaturen der spanischen Post zur SAF 1930 wird kolportiert, die Briefmarken mit hohen Nominalen (4 Ptas., 10 Ptas.) seien knapp geworden bzw. ausgegangen – es gibt Beispiele dafür (siehe Anlage)

    Kannst du das bestätigen?

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