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Schlagwörter: Hindenburg, Irland, Kuba
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Mein Lieblingsbeleg
Axel Frauenrath – Kurzversion
Mit der fliegenden Zigarre von Kuba nach Irland
Schon früh in meiner philatelistischen Leidenschaft hat mich mein Vater mit dem Themengebiet der Zeppelinpost vertraut gemacht. Silberne Luftschiffe, welche majestätisch und lautlos durch die Lüfte schweben, haben mich fortan fasziniert. Während er in über 50 Jahren eine umfangreiche Sammlung zur Weltrundfahrt 1929 aufbaute, begannen meine anfänglichen Aktivitäten auf Auktionen mit einem klassischen Waterloo-Erlebnis. Beim Düsseldorfer Auktionshaus Felzmann kam es im ehrwürdigen Glaskuppelsaal des japanischen Nobelhotels Nikko zu einer denkwürdigen Bieterschlacht zwischen einem Händler aus Deutschland und einem bekannten Schweizer Luftpostsammler – um fast jeden der vielfach bedeutsamen Belege. Noch nie hatte ich so viele besondere irische Zeppelinbelege, teils mit hohen Frankaturen oder gar Unterschriften von Kapitänen und Besatzungsmitgliedern gesehen.Aber es war wie von meinem Vater gepredigt: Qualität und Seltenheit haben ihren Preis – und ich ging mit meinen vorsichtigen Geboten eines Auktionsneulings – leer aus.
Im Dezember 2008 schlug meine Stunde beim Dubliner Auktionshaus von David MacDonnell: Mit viel Glück wollten sich die Mitbieter nicht auf eine größere Auseinandersetzung einlassen und der Zuschlag raubte nur meinem Geldbeutel den Atem. So fand diese Seltenheit den Weg in eine stetig wachsende Sammlung von Zeppelinpostbesonderheiten. Ja, es war wie Weihnachten.
Privat-Einschreiben zur Rückfahrt der 9. Nordamerikafahrt 1936 des Luftschiffes Hindenburg (Lakehurst nach Frankfurt) aus Havanna/Kuba nach Belfast, mit 8c und 50c Misch-Frankatur, violettem einstellbarem Stempel für Luftposteinschreiben „SEP 29 1936“ und handschriftlicher Nummerierung durch Postbeamten, beidseitig aufgebrachtem dreizeiligen violetten Kastenstempel für die Transatlantikbeförderung durch das Luftschiff „TRANS – ATLANTIC – BY – „HINDENBURG“ / CORREO AEREO – AIR MAIL – PAR AVION / DE HABANA – CUBA“ und rückseitigem schwarzen Doppelkreis-Ankunftsstempel des neuen und zentraler gelegenen Luftschiffhafens Rhein-Main in Frankfurt – „3.10.36 -18“ vom Typ „a“.
Während Zeppelinpost als Vertragsstaatenpost meist aus philatelistischem Interesse erstellt wurde, sind Belege nach Nordirland sehr selten und in der Regel Firmenpost. Es ist einer von nur zwei bekannten Zeppelinbelegen aus Kuba auf die grüne Insel. Während der zweite Brief vom Mai 1937 offiziell im Siegerkatalog als Destination gelistet ist, ist das abgebildete Unikat bislang nicht registriert. Neben den regulären Zulieferungen sind zu dieser Fahrt 1936 nur Belege aus den USA sowie El Salvador, Guatemala und Niederländisch-Indien katalogisiert. – Somit stellt dieser Kuba-Beleg nach Nordirland, zumal als private Bedarfspost, eine absolute Rarität der späten Zeppelinfahrten dar.
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Hallo zusammen,
schön, dass es der Lieblingsbeleg von Axel Frauenrath hierher ins Forum geschafft hat – vielen Dank, lieber Erhard, dass Du meinen Hinweis aufgegriffen hast!
Letztlich war er unter „Aktuelles“ eigentlich deplatziert und ziemlich gut versteckt – das hat der außergewöhnliche Brief nicht verdient!
Hier im Forum ist es auch möglich, ihn zu kommentieren:
Sicher hat Herr Frauenrath eine einmalige Möglichkeit wahrgenommen, als er den Brief auf einer irischen Auktion erwerben konnte – man muss zwar mit dem Wort „Unikat“ bei der Zeppelinpost sehr vorsichtig sein (ich habe da schon gewisse Erfahrungen), aber richtig selten ist der Brief auf jeden Fall!
Dass Zuleitungen aus Kuba für die 9. Nordamerikafahrt 1936 im Sieger-Katalog nicht gelistet sind, ist eigentlich leicht zu erklären, da der Brief wohl erst im Jahr 2008 „auftauchte“. Der ziemlich „tropische“ Zustand mit deutlichen Stockflecken (hoffentlich ist er in Quarantäne!) lässt vermuten, dass er zuvor wohl kaum auf dem Markt war. Der „aktuelle“ Sieger-Katalog, die 22. Auflage, erschien schon 2001!
Aber wir haben ja inzwischen einen wesentlich aktuelleren Katalog: schaut doch bitte einmal in „unserem“ neuen Michel-Zeppelinpostkatalog auf Seite 315 unten nach!
(Für Zaungäste, die den „Michel Zeppelin- und Flugpost-Spezial 2017/2018“ aus dem Schwanenberger Verlag noch nicht haben: dort ist die Variante katalogisiert und angemessen hoch bewertet).Eines fällt mir noch auf: bei den Zuleitungen zu Rückfahrten des LZ127 aus Südamerika sind regelmäßig mit Großbuchstaben hinter der Fahrtnummer (z.B. „A)“ für Brasilien, „B)“ für Argentinien, „C)“ für Bolivien, „D)“ für Chile usw.) alle Länder aufgeführt, die anlassbezogene Briefmarken editiert und/oder Zeppelin-Sonderstempel verwendet haben. Konsequenter Weise hätte der kubanische Brief dann eine eigene Nummer „44 B)“ verdient.
Vielleicht kann hier jemand sagen, warum man bei der Katalogisierung von dieser Regel bei den Nordamerikafahrten offensichtlich abgewichen ist.Viele Grüße
Alfred
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