Willkommen › Foren › Zeppelinpost der Pionierzeit › LZ 10 “Schwaben” › LZ 10 – Luftpost am Rhein und Main › Wo sind die Bildkarten mit Passepartout zum aufstellen geblieben? › Antwort auf: Wo sind die Bildkarten mit Passepartout zum aufstellen geblieben?
Hallo!
Ich sehe das Problem an der vermeintlichen Seltenheit eher etwas anders gelagert resp. dadurch verursacht:
Herstellungstechnisch ist es grundsätzlich einmal weitestgehend egal ob ich nun 1 oder 100 oder 1.000 Karten dieser Art fertige. Daher möchte ich eine Fertigung in „geringer Stückzahl“, wie auch immer sich diese nun auch definiert, ausschließen.
Natürlich sind diese „Aufstellkarten“ ob ihrer Art verschleißanfällig, das lässt sich in etwa mit den Riesen-Ansichtskarten vergleichen. Auch diese sind in hohen Stückzahlen hergestellt und verkauft, heute aber, zumindest mit Zeppelin-Motiven, schon eher selten auf dem Markt zu finden.
Die Riesen-Ansichtskarten eignen sich aber sehr gut als Beispiel für meine weitere Argumentation: Im Gegensatz zu den Passepartout-Bildpostkarten aus dem Sammelgebiet der Flugpost am Rhein und Main sind die Riesen-Ansichtskarten mit Zeppelin-Motiven sofort als zugehörig zum Sammelgebiet Zeppelin erkennbar. Dabei ist es nun egal, ob es sich um Sammler von Zeppelin-Post, -Ansichtskarten oder -Memorabilia sonstiger Art handelt.
Ihr Erhaltungszustand ist meistens, insbesondere wenn echt gelaufen, eher mäßig, Das bedingt sich schon durch das anfällige Format.
Die nun gesuchten Passepartout-Bildpostkarten aus dem Sammelgebiet der Flugpost am Rhein und Main lassen sich eher schwieriger dem Sammelgebiet Zeppelinpost, etc., zuordnen. Darüber hinaus unterlagen sie, sofern aufgestellt und daheim genutzt, einem deutlich höheren Verschleißrisiko und wurden, sobald unansehlich geworden, entsorgt.
Sicherlich dürften sich im Umkreis von Militaria-Sammlern oder Anhängern des Sammelgebietes Großherzogliche Familie, Adel, Kaiserhaus, etc. oder bei Sammlern von Wohlfahrtsbildern solche Karten finden. Sie sind nur eben nicht als Beiwerk zu unserem Sammelgebiet erkannt. Die Zugehörigkeit, der sich motivisch nicht gleich erschließt, ist ja auch durch den umseitigen Zudruck
Wohlfahrtsbilder.
In Auftrag gegeben von I. Kgl. H.
der Großherzogin von Hessen
und Rhein.
eher schwammig, der hier gezeigte Luftpoststempel ein Gefälligkeitsabschlag resp. Zufallsprodukt. Das macht die Zuordnung schwierig.
Ebenso verhält es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Exemplaren in diversen Stadt- und Landesarchiven. Sofern nicht entsprechend erkannt und erschlossen, fristen sie ein eben unerkanntes Dasein. Und hinsichtlich des immer noch geringen Grades an einer tiefgehenden Erschließung und eines noch geringeren Grades an Digitalisierung der ruhenden Bestände, dürften zukünftige „Entdeckungen“ in diesem Bereich eher dem Zufall geschuldet sein. Ausgeschlossen sind sie allerdings nicht.
Die heutige Seltenheit bleibt bei diesem Denkansatz davon unberührt. Raritäten sind sie nun einmal. Aber sicherlich keine Unikate sondern eher unerkannt.