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Hier die “Kurzfassung” Wolfgang Hackers und als Kopie der komplette Text weiter unten
Wolfgang Hacker (Sohn von Luftschiff-Kapitän Georg Hacker) / Die Erste Zeppelinabwurfpost und ihre Fälschungen / VEB Verlag Enzyklopädie Leipzig 1961
Bild Nr. 26 u. 27 auf Seite 59; Beschreibung auf Seite 59 u. 60.
Die nicht zu überschätzende Bedeutung dieser Karte liegt vielmehr darin begründet, daß in selten glücklicher Weise ihre Herkunft einwandfrei zu ermitteln ist: Der jetzige Besitzer, Herr Apotheker Meess in Donaueschingen, von 1950-1955 2. Vorsitzender des Karlsruher Briefmarken-Sammler-Vereins hat sie von einem Vereinskammeraden Professor Edmund May geschenkt bekommen, der sie seinerseits, damals noch ein junger Student, an jenem denkwürdigen Augusttag des Jahres 1908 selber aufgefangen hat.
Einen besseren Anhaltspunkt bezüglich der Echtheit der Karte konnten wir uns kaum wünschen.
Tatsächlich hat also Laburda schon am Vortage, am 4.8.08 zumindest die oben beschriebene Karte abgeworfen und zwar nach den Abwürfen von Graf Zeppelin um 6 Uhr 55, Kapitän Hacker 9 Uhr 13 und gegen 9 Uhr 30, sodann Graf Zeppelin wiederum um 12 Uhr 10.
Ort und Zeit des Abwurfes der „bei Karlsruhe“ aufgefangenen Karte (Laburda) können wir mit ziemlicher Sicherheit bestimmen, wenn wir in Kapitän Hackers Aufzeichnungen lesen, dass sie um
1 Uhr 26 mittags das linksrheinische Wörth unter sich hatten, während am jenseitigen Ufer, wo die von Karlsruhe kommende Eisenbahn den Rhein überquert, eine große Menschenmenge in Erwartung des Luftschiffes versammelt war.
Zweifellos waren es zum größten Teil Karlsruher Bürger, die sich diesen für sich günstigen Platz ausgesucht hatten und hier wird auch der Studiosus May begeistert die Karte aufgefangen haben, die ihm über den Rhein hinweg so glücklich zugeflattert kam.