alfred
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    Hallo Eckhard,

    Hallo Alfred, kennst du den Brasilienbeleg?

    Sorry, ich habe übersehen, dass du mich direkt angesprochen hast: nein, an diese Adresse hätte ich mich bestimmt erinnert! Natürlich hat der Absender nicht geplant, dass sein Brief bis Sevilla im Luftschiff blieb sondern nur bis Lakehurst befördert werden sollte – auch die verwendete Condor-Marke ZP.5 spricht dafür.

    Soweit ich es überblicken kann, sind diese Fehler, dass Post in die falschen Postsäcke einsortiert wurde, in Brasilien wesentlich seltener vorgekommen als z.B. in Friedrichshafen oder Sevilla (wobei ich nicht die Verwendung der „falschen“ Condor-Marken meine, das kommt öfters vor).

    Aber das absolute „Highlight“ des Briefs ist natürlich die seltene Destination – da ist die moderate Katalogbewertung wohl nicht nur für “Spezialisten” irrelevant. Herzlichen Glückwunsch!

    Ein interessanter Beleg passt noch hierher: entgegen der von-Meister-Vorgabe für das brasilianische Luftschiff-Porto nach Sevilla (20 Milreis) ist der „Leichtbrief“ aus Recife nach Sevilla nur mit 10 Milreis (+ Staatsporto) frankiert. Rückseitig zeigt er zunächst das seltenste Ankunftsdatum in Sevilla: den 6. Juni 30. Empirisch haben wir herausgefunden, dass die „normale“ Post schon am 5. Juni den Ankunftstempel erhielt, die an die Agentur Baquera, Kusche & Martin adressierte wurde verzögert an die Staatspost übergeben und zeigt regelmäßig den 7. Juni und nur die ans Postamt – „c/o Postmaster“ – adressierte den 6. Juni.

    Beim Postamt in Sevilla erfuhr man wohl am 16. Juni, dass BK&M die nach USA adressierte Zeppelinpost gesammelt weiterleitete und gab den Brief gerade noch rechtzeitig weiter, um den Dampfer zu erreichen, der am 23. Juni in New York ankam (-> vorderseitig der „Rückankunftstempel“).

    Viele Grüße, Alfred

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