Willkommen Foren LZ 127 “Graf Zeppelin” LZ 127 – Amerikafahrt 1928 Die “Sparfüchse” unter den Passagieren mit Postabgabe in Lakehurst Antwort auf: Die “Sparfüchse” unter den Passagieren mit Postabgabe in Lakehurst

alfred
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    Hallo Eckhard,

    leider habe ich deine letzten Beiträge erst gesehen, nachdem ich meinen Text korrigiert habe: ich habe “bei der Fahrt aufgeliefert” zu wörtlich genommen. Mit der “Hagedorn-Karte” bin ich einverstanden, wenn der Absender identifizierbar ist. Bei “Hanny Hüggs” Karte bin ich nicht deiner Meinung: natürlich war sie an Bord, wurde aber nicht dort geschrieben, war also keine echte Bordpost.

    Klar: mit meinem engen Horizont auf das Jahr 1930 muss ich erst einmal umdenken: “Bordpost” ist im Allgemeinen nur daran zu erkennen, dass sie – meist unfrankiert – abgeworfen wurde. Nach Ende einer Fahrt aufgelieferte Karten und Briefe von Passagieren und Besatzungsmitgliedern sind Seltenheiten – erkennbar nur an den Gefälligkeits-Bordstempeln, die aus postalischer Sicht bedeutungslos waren.

    Siehe Dieter Leders Artikel im Zeppelin Post Journal Vol.7 Nr.4 Winter 2013,  dort ist auf  S.11 eine Karte Abgabe Toms River abgebildet 

    Danke für den Hinweis auf diesen hochinteressanten Artikel, den Leder nicht nur eindrucksvoll recherchiert sondern auch spannend erzählt hat! Ja, ich kann die Situation am Abend des 15. Oktobers nachvollziehen, als die Passagiere auf ihr Gepäck warten mussten, bevor sie den amerikanischen Zoll passieren durften. Dass abends um 8 Uhr der letzte Zug nach New York verpasst wurde, wo das Hotel für Passagiere und Besatzung reserviert war und deshalb kurzfristig Unterkünfte in der näheren Umgebung – z.B. auch in Toms River – gefunden werden mussten, schildert er hier plastisch.

    Zurück zur Karte @aviators: davon ausgehend, dass die Karte nicht an Bord geschrieben wurde sondern von Anfang an in der Tasche eines Besatzungsmitglieds mitreiste, bestand eigentlich reichlich Gelegenheit, sie “normal” – also per Postabwurf über Washington “aufzuliefern”. Gehen wir davon aus, dass dies vergessen wurde, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass der beauftragte “Bote” in Lakehurst noch Gelegenheit hatte, im dortigen Postamt eine Briefmarke zu erwerben und die Karte aufzuliefern, wenn die anderen Mitreisenden erst im Hotel in Toms River Gelegenheit zur Abgabe ihrer Karten hatten.

    Im Übrigen kann ich den Entwertungsstempel auf der 2-Cent-Marke beim besten Willen nicht lesen. Auch den Ort “Lakehurst” kann ich nicht entziffern. Ähnlich geht es mir mit dem fotoseitigen Ankunftstempel, der am Originalbeleg vielleicht identifizierbar ist, den @aviator in seiner Belegbeschreibung allerdings mit dem unmöglichen Datum 2. Oktober angibt.

    Wie gesagt: nicht einverstanden bin ich damit, dass das Kriterium der Luftschiff-Beförderung und der Abschlag des Bordstempels sie zur Zeppelinpost qualifiziert (das sind deine fantastischen Speisekarten auch nicht); ich denke, es sollte auch der Nachweis der Entstehung des Poststücks an Bord gegeben sein.

    Aber ich verspreche dir, lieber Eckhard, ich werde mich zukünftig mit meiner Meinung zu Belegen der Sturm- und Drangzeit ‘Graf Zeppelins’ in der Vor-Bordpostamt-Zeit zurückhalten.

    Viele Grüße, Alfred

    • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren, 10 Monaten von alfred.