Willkommen Foren LZ 127 “Graf Zeppelin” LZ 127 – Amerikafahrt 1928 Die “Sparfüchse” unter den Passagieren mit Postabgabe in Lakehurst Antwort auf: Die “Sparfüchse” unter den Passagieren mit Postabgabe in Lakehurst

alfred
Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 126

    Hallo Aviator,


    @klaus
    :

    Aber eigentlich sind es gar keine Zeppelinpoststücke mehr. Die Belege sind ausschließlich mit „normaler“ Post befördert worden.

    Dem ist nichts hinzuzufügen. Nur würde ich das Wort „eigentlich“ hier weglassen: beide Postkarten wurden nach der Landung ‚Graf Zeppelins‘ in Lakehurst bei der amerikanischen Post aufgeliefert, sie wurden lediglich in der Tasche eines Passagiers oder Besatzungsmitglieds nach Lakehurst befördert.


    @aviator

    Mit dem „Trick“ des Posteinwurfes in Lakehurst und der US-Frankatur haben die statt der üblichen 2RM nur 2Cent und 3Cent bezahlt!

    Das trifft grundsätzlich auf beide Karten zu: Was die zweite „Hagedorn-Karte“ anbetrifft, kann ich insofern folgen: das Kartenporto für die Luftschiffbeförderung auf dem Heimweg (Fahrt 8) betrug 50 US-Cent, also rund 2 RM. Für die „normale“ terrestrische Beförderung genügten 3 US-Cent. Der Absender, der die Karte möglicherweise (?) schon an Bord geschrieben hat, sparte fast 2 RM.

    Was deine Karte anbetrifft, lieber Aviator, muss ich zunächst eingestehen, dass ich leider die Passagierliste der Amerikafahrt 1928 nicht kenne, aber ich bezweifle stark, dass Hanny Hügg aus der Olgastraße 22 in Friedrichshafen (oder einer der anderen „Seehäusleindianer“) auf dieser Liste zu finden sein wird. Sie bräuchte dann den Empfänger in Detroit nicht um ein “Luftgrüßchen bei Graf Zeppelins Rückkehr“ zu bitten …

    So war es wohl einer aus der Besatzung, der die Karte mitführte, um sie nach der Ankunft in USA aufzuliefern. Durch deine Belegbeschreibung „offensichtlich wurde die Karte auf der Überfahrt an Bord des Luftschiffs geschrieben …“ wird suggeriert, dass es an Bord die Option gegeben hätte, die Karte mit 2 RM frankiert beim (nicht vorhandenen) Bordpostamt aufzuliefern.  Ich bin vielmehr überzeugt, dass die Absenderin die Karte schon vor der Fahrt geschrieben hat. Knapp 2 RM gespart wurden durch die Übergabe an den Mitfahrenden, statt sie imPostamt Friedrichshafen als “echte” Zeppelinpost aufzuliefern.


    @aviator
    :

    Katalogisiert sind diese Belege aber erst im neuen Michel 2017/18.

    Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, auf Katalog-Bashing in einem Briefmarkenforum generell zu verzichten. Das gilt erst recht bei „unserem“ neuen Michelkatalog, dessen Entstehung ich speziell in der hektischen Endphase mehr oder minder „live“ miterlebt habe. Wer auch immer für den vom Schwanenberger Verlag ausgehenden Zeitdruck verantwortlich war, sei dahingestellt, aber dass unsere beiden letztlich verbliebenen Bearbeiter eine bewundernswerte Leitung erbracht haben, glaube ich auch „aus sicherer Entfernung“ beurteilen zu können.  Gerne hätte ich beim Lektorat noch mitgeholfen, wenn es die Zeit erlaubt hätte …

    Dann wären vielleicht ein paar immer noch vorhandene Fehler vermieden worden. Vielleicht auch dieser neue Fehler bei der von @aviator genannten Michelnummer 7 I)h. „Bordpost Abgabe in USA“

    Abgesehen von den „verrutschten“ Fußnoten „*“ und „**“ beim Text …

    „An Bord geschriebene Karten, nach der Landung in USA aufgeliefert z.B. Toms River* (Hotelunterbringung von Passagieren) Die Abwurfpost St. Georges (Bermuda)** fiel ins Wasser. …..”

    … ist für mich auch die Katalogisierung unter den Abwürfen der Fahrt nicht nachvollziehbar. Da gefällt mir ehrlich gesagt die Einordnung dieser Belege im Sieger-Katalog als Notiz bei der amerikanischen Post besser:

    „US-Post mit zusätzlichem Bordstempel des Luftschiffs LZ 127 Graf Zeppelin …. + 25 €“

    Zugegeben: ich bin nicht im Besitz eines der hier gezeigten Belege, aber nicht nur deshalb gefällt mir die moderate Bewertung bei Sieger besser, auch wenn ich die aktuelle Marktlage dieser „seltenen Speziallose“ nicht kenne, die eine 4-stellige Bewertung rechtfertigen könnte – vorstellen kann ich mir das jedenfalls heutzutage nicht mehr.


    @klaus
    :

    Auch ich finde diese Belege sehr interessant und sammelwürdig, vor allem wenn diese von Passagieren geschrieben worden sind. Aber eines darf man dabei nicht vergessen, der rote Bordstempel war für die Fahrtteilnehmer jederzeit erreichbar. So wurden oft Souvenierkarten oder Erinnerungsabgschläge auf Speisekarten oder anderen Dokumenten erstellt.

    Das Resümee von Klaus und seine angefügten Beispiele gefallen mir gut! Insbesondere auch sein Vergleich mit anderen zu den Memorabilien gehörigen Belegen, die durch die eigentlich verbotene zweckentfremdete Verwendung von Bordstempeln entstanden sind. Auch andere nicht in Katalogen erfassbare Belege können für Zeppelinpost-Sammler  sammelwürdig sein, wenn sie auf andere Weise Informationen im Umfeld der Zeppeline liefern.

    So behalte ich z.B. auch eine Karte von Albert Sammt in der Sammlung, wo er schon am 16.5.30 auf einer Grußkarte aus Sevilla von seinen Vorbereitungen zur Landung am 19.5. in Sevilla berichtet (siehe Anlage). Besonders professionell hat er seinen Job da wohl nicht gemacht in Anbetracht der Pannen in Sevilla …

    Viele Grüße, Alfred

    • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren, 10 Monaten von alfred.
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