alfred
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    Hallo zusammen,

    @klaus:

    Ich bin mir sicher, einige Sammler hier im Forum könnten uns durchaus bei diesem schönen Thema unterstützen!

    Ich habe einen Verdacht, wer hier gemeint sein könnte (Smiley) …

    Ja, Eckhard hat Recht: es gibt bei der USA-Post zur SAF 1930 einige Besonderheiten. Dazu zählen sicher auch die in früheren Katalogen chronisch unterbewerteten „Normalfrankaturen“, wo auf die anlassbezogenen Sondermarken verzichtet wurde. Von denen haben wir hier schon tolle Beispiele gesehen – vielen Dank fürs Zeigen!

    Von den hier in den ersten Beiträgen gezeigten Belegen gefällt mir ehrlich gesagt die unterfrankierte Karte mit der 20-Cent-Marke aus dem Columbus-Satz am besten, obwohl die beiden Belege der Besatzungsmitglieder Beuerle und Schönherr bei einer Auktion sicher wesentlich höhere Preise erzielen könnten.

    Klar: insbesondere die zweckentfremdete Informationskarte für die Passagiere, die Beuerle auflieferte, ist vermutlich ein Unikat, auch Schönherrs Karte ist zumindest hinsichtlich der Stempelkombination wohl einmalig. Eindeutig: „Besonderheiten“, die diesem Thread alle Ehre machen!

    Was gefällt mir nicht? Ich möchte etwas ausholen: vom 31. Mai bis zum 2. Juni 1930 war „Graf Zeppelin“ auf dem Stützpunkt der US-Navy in Lakehurst zu Gast. Zur Bearbeitung der ankommenden und neu aufgelieferten Post war auf dem Gelände des Stützpunkts ein provisorisches Postamt eingerichtet worden. Über 40.000 Poststücke wurden entladen und mussten zur Weiterbeförderung bearbeitet werden, 30.000 wurden für die Heimfahrt aufgeliefert, die ebenfalls postalisch behandelt werden mussten.

    Damit war das Postamt sicher gut ausgelastet. Aber man hatte sich seitens der amerikanischen Postbehörde vorgenommen, auch die über Lakehurst hinaus weiter zu befördernde Post mit einem Durchgangsstempel zu versehen. Mehr als unwahrscheinlich ist es, dass diese im Luftschiff befindliche Post (aus Friedrichshafen, Sevilla und Recife) – immerhin rund 30.000 Briefe und Karten – zwecks Abstempelung in das kleine Postamt gebracht wurden. Bestimmt wurde diese Bearbeitung im Luftschiff vorgenommen. Und zwar unter Beteiligung einiger Besatzungsmitglieder als “Hilfs-Postbeamte”, denen dafür die relevanten Stempel ausgehändigt wurden: den großen Rhombenstempel Type I als „normalen“ Durchgangsstempel sowie den kleinen runden Roundtrip-Stempel, der für diejenigen Poststücke vorgesehen war, die den Rhombenstempel schon als Sonderstempel bei der Auflieferung in New York erhalten hatten; das war die mit $ 3.90 bzw. $ 1.95 frankierte amerikanischen Rundfahrtpost bis Sevilla oder Friedrichshafen. Anliegend zeige ich eine solche vorschriftsmäßige Verwendeung.

    Was die Herren Beuerle, Schönherr und andere (?) mit diesen schönen Stempeln machten, das war ganz sicher nicht im Sinne der amerikanischen Postbehörde. Mir fällt hier ein, dass wir als Kinder mit der Kinderpost gespielt haben ….

    Und als überzeugter „Postgeschichtler“ bin ich auch der Ansicht, dass sie damit ihre Post eigentlich nicht aufgewertet haben. Für die Kritiker unseres schönen Sammelgebiets sind diese Belege „Wasser auf die Mühle“.

    Allerdings bin ich da auch nicht immer konsequent – die ähnlich entstandene “brasilianische” Karte von Herrn Sammt kommt nicht in die Rundablage … (Smiley)

    Meine erste amerikanische Besonderheit stammt ebenfalls von der Heimfahrt „Graf Zeppelins“ von Lakehurst nach Friedrichshafen. Allerdings kann mein Brief (mit Inhalt) mit den hier schon gezeigten schönen Frankaturen nicht ganz mithalten ….

    Viele Grüße, Alfred

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